Schlichting, H. Joachim . In: Praxis der Naturwissenschaften – Physik in der Schule 57/1 (2008) 39 – 41
Ein wesentliches Motiv des „Lernens im Kontext“ besteht in der Steigerung der Motivation der Lernenden. Es wird erwartet, dass durch Einbettung von physikalischen Fragestellungen in einen für sie bedeutungsvollen Rahmen die Bereitschaft wächst, sich damit auseinander zu setzen. Solche Kontexte werden seit einigen Jahren in der fachdidaktischen Literatur diskutiert (z.B. [1] – [3]).
Im vorliegenden Beitrag soll auf ein Problem des „Lernens im Kontext“ aufmerksam gemacht und am Beispiel eines lebensweltlichen Kontexts illustriert werden, das unseres Erachtens bislang zu wenig Beachtung gefunden hat: Wie kommt man zu physikalischen Fragen?
Ein den Lernenden vertrauter Kontext ist nicht schon deshalb interessant und fragwürdig, weil er vertraut ist. Erst dadurch, dass er in einer unvertrauten Perspektive dargestellt wird, kann daraus ein Phänomen werden, das Neugier und das Bedürfnis nach einer Erklärung auslöst, die schließlich in eine physikalische Erschließung des Phänomens einmünden. Dazu wird eine alltägliche Situation als Rätsel inszeniert, indem bei einer (optischen) Spiegelung ein auffälliger Symmetriebruch vor Augen geführt wird, der weder aus vorwissenschaftlicher noch aus physikalischer Sicht zu erwarten ist.
PDF: Der alltägliche Kontext am Beispiel eines optischen Phänomens
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