Zwischen den Jahren ist die Zeit zwischen Weihnachten und dem Neuen Jahr. Es scheint so als würden diese Worte darauf anspielen, dass mit Weihnachten das alte Jahr so gut wie besiegelt ist, das neue aber noch nicht begonnen hat.
Diese Redeweise schon sehr alt und geht vermutlich bis auf die Zeiten zurück, in denen man sich seitens der Kirche darum bemühte, Jesus Geburtstag festzulegen und einen einheitlichen und eindeutigen Kalender zu schaffen. Diese Bemühungen setzen allerdings erst Jahrhunderte nach Christi Geburt ein. Dabei war der Todestag Jesu bekannt; sein Geburtsdatum lag aber weitgehend im Dunkeln. Es wurde von den Kirchenobersten auf den Tag gelegt, der heute der 25. Dezember ist. An diesem Tag wurde von den Heiden die Wintersonnenwende als ausgelassenes Lichterfest gefeiert. Dahinter steckte die Idee, dieses beliebte heidnische Fest in ein „christliches“ Fest umzumünzen, was für die Christianisierung sicher von Vorteil gewesen ist.
Im 9. Jahrhundert wurde der 25. Dezember ebenfalls als Beginn des neues Jahres festgelegt, was zu einiger Verwirrung führte, weil für viele noch immer der 6. Januar als Jahresbeginn angesehen wurde. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde der erste Januar als Jahresanfang festgelegt. Es spricht vieles dafür dass diese Verwirrungen dazu führten, die unbestimmten Tage zwischen Weihnachten und Neujahr als Zeit „zwischen den Jahren“ zu bezeichnen.
Das Foto zeigt die Astronomische Uhr im Dom von Münster (Westfalen).
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