Wenn wir in der zufälligen Spur im Schlick des niedersächsischen Wattenmeeres, die vermutlich durch ein kleines Tier auf der Suche nach Nahrung hinterlassen wurde, trotz einer gewissen Scheu, das eine mit dem anderen in Beziehung zu setzen, ein Gesicht sehen, dann befinden wir uns in guter Gesellschaft. Denn schon der Philosoph David Hume stellt ganz allgemein fest: „Es gibt eine allgemeine Neigung unter den Menschen, sich alle Wesen ihnen ähnlich vorzustellen und auf jeden Gegenstand diejenigen Eigenschaften zu übertragen, mit denen sie näher vertraut und die dem Bewusstsein besonders gegenwärtig sind. Wir sehen menschliche Gesichter im Mond, Armeen in den Wolken und schreiben aufgrund eines natürlichen Hanges … einem jeden Ding, das uns verletzt oder das uns gefällt, Böswilligkeit zu oder einen guten Willen“ (Hume, David: Die Naturgeschichte der Religion. Hamburg: Meiner 2000).
Das menschliche Gesicht, „die unterhaltenste Fläche auf der Erde“, sehen wir besonders oft. So kann „eine kleine Veränderung in einem Dinten-Fleck (…) dadurch sehr merklich werden, wenn ich mir ein Gesicht darunter gedacht habe“ (beide Zitate: Georg Christoph Lichtenberg).
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