Wasser in einer seiner zahlreichen Formen, als Raureifkristalle auf einer Parkbank; so schön, dass ich mich nicht darauf zu setzen wagte. Wie sich Kinder einen Sternenhimmel vorstellen – sternförmig flimmernde Lichter vor dunklem Hintergrund – begegnen uns hier Eiskristalle als exquisites Kunstwerk der Natur.
Wie nahe Schönheit und Profanität manchmal nebeneinander liegen können, hätte ich erfahren, wenn ich es doch gewagt hätte, mich zu setzen.
„Ich glaube nämlich, das erste und letzte Vorbild aller Nach- und Abbilder ist der Sternenhimmel mit seinen Konstellationen. Das sind die Vorbilder jeder Gestalt. Es sind Ideen. Heuzutage verschwindet der Sternenhimmel, besonders in Großstädten, sogar in klaren Nächten, immer mehr aus dem Blick. Teils wegen der künstlichen Beleuchtung, teils wegen der Luftverschmutzung, die die Atmosphäre trübt. Unsere Blicke verlieren die Sterne. Und damit verlieren wir das Vorbild jeder Gestalt und die Möglichkeit etwas zu gestalten. Das ist das eigentliche Ende der Kunst. Der blaue Himmel trübt sich grau, die Sterne dringen nicht mehr durch. Eine Kunst ohne Sterne? Dann lieber Sterne ohne Kunst“. (Aus: Klaus Modick. Das Grau der Karolinen. München 1998)
Und/oder, so möchte ich hinzufügen, den Blick schärfen, um den Sternenhimmel im Alltäglichen zu sehen.
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Pingback: Wo steht der Regenbogen | Die Welt physikalisch gesehen - 17. Juli 2018