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Marginalia, Physik im Alltag und Naturphänomene

Frühlingsanfang mit winterlichen Relikten

Frühlingsanfang-2aOffiziell ist heute der astronomische Frühlingsanfang. Was sich genau berechnen und messen lässt, ist auf den Tag genau jedoch nicht ohne Weiteres festzustellen geschweige denn zu spüren. Die Weidenkätzchen nehmen es auch nicht so genau. Mal sind sie ein paar Tage früher, mal etwas später dran. Vor zwei Jahren waren zu dieser Zeit bereits die gelben Pollen zu sehen. Vor ein paar Tagen noch haben sie einen eisigen Hut aufgesetzt bekommen. Ein letztes Rückzugsgefecht des Winters. Auch einige Schneeflocken waren gefallen, denen die Sonne aber schnell den Garaus bereitete.


Interessant, wie sich auf den wolligen Kätzchen aufrecht stehende Eiszapfen bilden konnten. Weil Wasser zwischen die Härchen drang und dann festfror, ergab sich ein idealer Boden für das weitere Eiswachstum. Denn Eiskristalle sind die besten Keime für die Anlagerung weiterer Wassermoleküle. Auf diese Weise haben die kristallisierenden Tröpfchen eines länger anhaltenden sanften Regens in der vorausgegangenen Nacht den wie Bergkristall in der Sonne glitzernden Zapfen Stück für Stück entstehen lassen.
An den Lufteinschlüssen im Eis wird das Sonnenlicht gestreut, sodass der  Kristall nicht völlig transparent ist, sondern vielmehr wie eine frühlingshafte Lampe das Sonnenlicht diffus in alle Richtungen reflektiert.
Gegen Mittag war der Spuk vorbei. Die Kätzchen fühlten sich wieder weich und nachgiebig an.

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