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Marginalia, Physik im Alltag und Naturphänomene

Faszination Osterfeuer

Osterfeuer-2rvDie goldenen Osterfeuer glühen,
Der Frühling kam in die Welt hinein,
Ich sehe deine Wangen glühen
In unserer Feuer rotem Schein.

Zwei Feuer nebeneinander flammen,
Wir haben lächelnd die Glut entfacht,
Die roten Flammen schlagen zusammen
Und lodern vereinigt in die Nacht.

Es lodern und leuchten und zittern und sprühen
Zwei Flammen heiß in die Nacht hinein,
Und unsere Wangen flammen und glühen
Von unserer Liebe Widerschein.

Hermann Löns (1866 – 1914)

Als ich gestern Abend das alljährliche Osterfeuer in unserem Ort erlebte, gingen mir neben vielen anderen Gedanken auch die folgenden durch den Kopf:
Prometheus brachte dem Menschen das Feuer. Folgt man den Anthropologen, so ist es bereits 1,5 Millionen Jahre her, seitdem die Menschen das Feuer nutzen und es sollte noch eine halbe Million Jahre dauern, bis die Menschen das Feuer domestiziert hatten.
Die Nutzung des Feuers durch die Menschen wird als eine der entscheidenden Kulturtechniken angesehen, die weitere nach sich zog. Mit der Erschließung dieser Energiequelle konnte u.a. der Nahrungsmittelspielraum stark erweitert werden, indem zum Beispiel der große Bereich an sich schwer verdaulicher Substanzen durch Kochen, Rösten, Braten genießbar wurden.
Das Feuer hat aber auch eine den Menschen bedrohende Seite, die auch in unserer hochzivilisierten Welt ihren Schrecken nicht ganz verloren hat. Immer wieder sterben Menschen in brennenden Häusern oder ganze Ortschaften werden von brennenden Wäldern bedroht.
Das trägt aber eher noch zur Faszination dieser Elementargewalt bei. Obwohl ich weiß, dass das Feuer physikalisch gesehen angeregte Gasmoleküle sind, deren Elektronen auf höhere Bahnen gestoßen werden und diese dann unter Aussendung von Lichtquanten wieder in den Grundzustand zurückfallen, spüre ich, dass das Feuer mehr ist als nur das. Ich lasse mich vom Anblick des Osterfeuers verzaubern und genieße das ästhetisch ansprechende Farbenspiel der lodernden Flammen.

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