Unbeweglich auf rötlichem Gefieder
schwebte der Mond über den stillen Buschreihen;
die Engel peitschten ihre silbernen und goldenen Kreisel um den Berg.
Arno Schmidt (1914 – 1979)
Arno Schmidt beschreibt diese Szene aus der Sicht des abendlichen Beobachters. Die Beobachtung wird nicht allzu lange gedauert haben, denn ansonsten hätte er schon bemerken können, dass der Mond allmählich seine Position ändert. In der im nebenstehenden Foto festgehaltenen Situation hätte er festgestellt, dass der noch junge (wenige Tage alte) Sichelmond sich dem Horizont genähert hätte um bald danach unterzugehen.
Kinder halten den Mond oft für sehr beweglich. Stellen sie doch fest, dass der Mond immer dahin mitgeht, wo sie auch hingehen. Ich habe es früher bei meinem kleinen Sohn feststellen können, dass er durch plötzliches Lossprinten versuchte, den Mond zu überraschen um festzustellen, dass er – ähnlich wie ein Mensch – erst nach einer gewissen Reaktonszeit die „Verfolgung“ aufnehmen würde. Aber er war stets instantan zur Stelle.
Dahinter steckt die Tatsache, dass der Mond gemessen an diesen kurzen Entfernungen, nur eine winzig kleine Paralaxe hat. Er ist so weit entfernt, dass man durch die eigene Positionverschiebung keine Veränderung der Blickrichtung bemerkt. Man kann das zum Beispiel während einer Fahrt mit der Eisenbahn gut beobachten. Markante Objekte am Horizont, ein Berg, ein Kirchturm u.ä,. scheinen ihre Position kaum zu verändern, während die mittelweit entfernten Gegenstände gemächlich durch das Blickfeld gleiten und die sehr nahen Dinge nur so vorbeiflitzen.
Die Vorstellungen von Kindern angesichts der Mondbeobachtungen habe ich in einem früheren Beitrag kurz angesprochen.
Tolles Foto und sehr anschaulich beschrieben!
Galaktische Grüße vom Zeitreisenden!
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Vielen Dank für die netten Worte. Sie spornen mich an, dem weiterhin gerecht zu werden. Gruß, Joachim.
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Der Versuch, den Mond zu überraschen ist ähnlich dem Versuch, seinem Schatten davonzulaufen. Funktioniert nicht! Aber man muß es mal ausprobiert haben.
Edgar
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Außer Lucky Luke, der bekanntlich schneller als sein Schatten zieht, kenne ich niemanden, der schneller ist als sein Schatten. Und über seinen Schatten ist auch noch niemand gesprungen. Gruß, Joachim.
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🙂
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