War hier ein Verpackungskünstler am Werk? Oder haben fleißige Spinnen ihren Weihnachtsbaum schon geschmückt?
Die Urheber dieser Gespinste, die Spinnen, werden weder an das eine noch an das andere gedacht haben, sondern an Insekten, die sie in diesem ansonsten unsichtbaren Netzwerk zu fangen gedenken. Nach einer kühlen und feuchten Herbstnacht, haben sich Tautropfen an den Spinnfäden niedergeschlagen, an denen seinerseits das Licht gestreut wird und die Fäden auf diese Weise sichtbar macht:
Da die Spinnfäden selbst mit einer Flüssigkeit benetzt sind, bilden sie ausgezeichnete Keime für Wassertröpfchen, die sich aus dem Wasserdampf abscheiden, wenn in der Nacht die Temperatur so stark sinkt, dass die relative Feuchte 100% übersteigt. An den Wassertröpfchen wird das einfallende Sonnenlicht in unterschiedliche Richtungen reflektiert (gestreut) und gelangt auf diese Weise von den Tröpfchen ausgehend in die Augen des Betrachters, der bei hinreichend kleinen Tröpfchen den Eindruck gewinnt, die Tröpfchen würden von sich aus leuchten. (Auf dieselbe Weise werden auch die sogenannten Lichtstrahlen sichtbar, die im Nebel oder Dunst durch das Blätterdach von Bäumen fallen.)
Vor dem vielfarbigen herbstlichen Hintergrund wird auf diese Weise die mit hellen Girlanden eingewickelte Tannenspitze ästhetisch ansprechend hervorgehoben und fällt zumindest demjenigen auf, der für diese Dinge ein Auge hat.
*Die relative Luftfeuchte ist der Quotient aus tatsächlicher Luftfeuchte (aktuelle Konzentration von Wasserdampf) und maximaler Feuchte (die bei gegebener Temperatur maximale Konzentration von Wasserdampf, oberhalb derer der überschüssige Wasserdampf kondensiert).
Ein super Foto Joachim!
LG Babsi
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Danke, liebe Babsi, der Hebst macht einem aber auch leicht, schöne Motive zu finden. LG, Joachim.
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