Wenn die Herbstblätter im Lichte der tiefstehenden Sonne in bunten Farben geradezu aufflammen, so erscheint mir das wie ein Feuerwerk mit der eine festliche Veranstaltung ihren gebührenden Schluss findet. Jetzt werden die Tage kürzer, immer mehr Blätter fallen, sinken, flattern, schweben, fliegen, schlenkern, purzeln, gleiten, segeln, taumeln, stürzen… in dieser Zeit zu Boden, einzeln oder manchmal auch in Gruppen wie auf ein Kommando.
Ich habe es erlebt, dass ein ausgewachsener Walnussbaum nach einer frostigen Nacht innerhalb einer Viertelstunde fast alle Blätter verlor. Das war ein permanentes Rascheln und Rauschen, akustisch so als würde ein sommerlicher Landregen mit dicken Tropfen auf den Baum niedergehen.
Der Herbst ist aber nicht nur die Zeit der wechselnden Farben und Gewänder, er ist auch die einzige Jahreszeit, in der man einen farbigen, weichen Teppich aus abgeworfenen Blättern ausgebreitet bekommt. Ich möchte das Gefühl nicht missen, darauf zu gehen. Je nachdem ob es trocken oder feucht ist, weiche oder harte Blätter vorwiegen, wird der gepolsterte Schritt von unterschiedlichen Klängen begleitet; zwischen Rascheln, Knistern, Knacken, Rauschen, Prasseln kann das ganze Klangspektrum lautmalerisch vertreten sein. Auch das ist eine Erfahrung, die man nur im Herbst haben kann. Wie es wohl anfühlte, wenn man barfuß unterwegs wäre? .
Das Phänomen, dass im Herbst die meisten Bäume ihre Blätter verfärben und abwerfen, hat Wissenschaftler, Poeten und Kunstschaffende immer wieder fasziniert. Auch in diesem Blog haben wir an verschiedenen Stellen darauf hingewiesen, z.B. hier und hier und hier und hier.
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Pingback: Einzugsbereich von Weinblättern | Die Welt physikalisch gesehen - 14. Oktober 2018