Manches, was man schon nicht mehr beachtet, weil es längst verblüht ist, erwacht tiefgekühlt und mit weißen Rändern hervorgehoben zu neuer winterlicher Schönheit.
Die weißen Ränder bestehen aus Raureifkristallen. Raureif entsteht vor allem in klaren, kalten Nächten, wenn die Erdoberfläche mit all ihrem Inventar mehr Wärmeenergie dem superkalten Weltall zustrahlt, als diese von ebendort zurückerhält. Die dadurch bedingte Abkühlung führt dazu, dass die relative Luftfeuchte 100% übersteigt, der Taupunkt unterschritten wird und sich die überschüssigen Wasserdampfmoleküle in der Luft zunächst an den kältesten Stellen als Eiskristalle niederlassen. Die Flüssigkeitsphase wird dabei meist übersprungen.
Die Extremitäten kühlen am schnellsten aus, weil sie im Vergleich zum umgebenden Volumen die größte Oberfläche haben und daher zunächst mehr Energie verlieren als sie von der übrigen Blattsubstanz nachgeliefert bekommen.
Dass die Extremitäten beim Wärmeaustausch mit der Umgebung im Nachteil sind, kennt man auch von seinen eigenen Fingern, die sowohl bei Kälte als auch bei großer Hitze, z.B. in der Sauna, als erste Alarm schlagen.
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