In einem Flur der naturwissenschaftlichen Fakultät einer altehrwürdigen Universität schoss es mir plötzlich durch den Kopf, ich befände mich im Innern eines Lichtleiters. Der Teil des Gebäudes entpuppte sich als überdimensionales Modell eines durch die moderne physikalische Technik hervorgebrachten elektronischen Bauteils.
Das durch eine Tür eingekoppelte Licht wurde auf dem glatten Boden zur ebenfalls spiegelglatten Decke reflektiert und von dort wieder zurück auf den Boden. Aber da stand ich und wurde von dem Lichtstrom geblendet. Ich musste mich etwas außerhalb des hauptsächlichen Lichtstroms stellen, damit die Chips meiner Kamera nicht zu stark überbelichtet würden und dieses Foto gelingen konnte.
Als mir plötzlich meine priviligierte Lage als eine Art optischer Dämon bewusst wurde, stellte ich mich mit forscherischer Absicht dem Lichtstrom an mehreren Stellen in den Weg. So konnte ich anhand meines Schattens feststellen, dass das Deckenlicht wirklich von Fußboden kam. Auch an den beiden Seiten des Flurs kam es neben der direkten Beleuchtung ebenfalls zu Hin- und Herreflexionen.
Neben dem schräg von oben durch die Glastür einfallenden Sonnenlicht macht sich auch das Licht des blauen Himmels bemerkbar und rahmt das Sonnenlicht mit einem Blauschimmer ein. Wegen des starken Kontrastes zum ansonsten ziemlich dunklen Flur kommt es zu einer teilweisen Überstrahlung (Irradiation, Blooming), sodass das Licht teilweise auch dort weiß erscheint, wo blaues Licht landet.
Sieht man einmal von meiner physikalischen Fantasie ab, die sich hier in die alltägliche Wahrnehmung einmischte, so war ich ich von dem altertümlichen Flair, das von den altehrwürdigen Gebäuden der Universität Genf ausgeht sehr beeindruckt.
Ich find es immer wieder erstaunlich, wieviel Daten durch so ein hauchdünnes Glasfaserkabel durchpassen.
Edgar
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Das geht mir auch so. Das Erstaunen liegt wohl hauptsächlich daran, dass wir keine Anschauung über die Größenordnungen im Bereich der Wellenlängen des Lichts haben. Ähnlich erstaunlich finde ich die heute möglichen Datenspeicherdichten. Denk doch nur an eine sd-Karte von einigen hundert Gigabite Speicherkapazität. Gruß, Joachim.
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