Nachdem wir in letzter Zeit viel Kaltes und Graues erlebt haben, erwärmt mich der Gedanke, dass dieses Jahr zum Jahr des Klatschmohns bestimmt wurde. Um uns einen kleinen Vorgeschmack auf die Zeit der Mohnblüte zu gönnen, hier schon mal ein anspielungsreiches Gedicht von Hermann Löns. Rot und etwas zerknittert sind die Blütenblätter auch ohne dass man das Haar der Geliebten damit schmückt. Aber dazu im Sommer mehr.
Mohnblumen
Mit roten Feldmohnblumen
hatt‘ ich dein Haar geschmückt,
die roten Blumenblätter
die sind nun alle zerdrückt.
Du bist zu mir gekommen
beim Abendsonnenschein,
und als die Nacht hereinbrach,
da ließest du mich allein.
Ich höre die Stille rauschen
und seh‘ die Dunkelheit sprühn,
vor meinen träumenden Augen
purpurne Mohnblumen blühn.
Hermann Löns (1866 – 1914)
Bei uns blüht der Klatschmohn kaum noch, jedenfalls habe ich ihn in den vergangenen Jahren kaum gesehen
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Ja, das ist schade. Die Maschinen, mit denen die winzigen Samenkörner der „Unkräuter“ aus dem Getreide herausgesiebt werden, sind inzwischen so perfekt, dass Klatschmohn, Kornblumen u.a. immer mehr auf der Strecke bleiben. Bei uns gab es bislang immer noch einige Felder, bei denen die Blumen der Kindheit die nach und nach eintöniger werdenden Getreidefelder zumindest am Rande etwas bunter machen.
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