So hantierten wir im Stickstoff mit anaeroben Gebärden (eben machte Einer aus Armen ein schönes langes Beteuerungszeichen), wir, am Grunde unseres Luftteiches, und die Bäume schwankten wasserpflanzen. Mein linker Schuh betrachte mich kühl aus seinen Lochreihen.
Arno Schmidt (1914 – 1979): Das Steinerne Herz 1990.
Arno Schmidt stellt in seinen Texten immer wieder naturwissenschaftliche Bezüge her, oft sehr unvermittelt. Genauso unvermittelt werden bei ihm tote Gegenstände belebt, so wie sie im jeweiligen Moment auf ihn wirken. Die auf den ersten Blick etwas hergeholt erscheindende Entsprechung von (Wasser-) Teich und Luftteich (etwas würdiger wäre es, von Meer und Luftmeer zu sprechen) ist im Übrigen sehr erschließungsmächtig und erlaubt zahlreiche Zusammenhänge und Bezüge zwischen dem Leben auf dem Grunde des Wassers/Meeres und dem Grunde der Atmosphäre, also auf dem Land, herzustellen. Es wäre eine schöne Aufgabe, sich die physikalischen bzw. allgemein die naturwissenschaftlichen Konsequenzen beim Übergang von dem einen zum anderen Meer vor Augen zu führen.
Inspirierend.
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Danke, das gebe ich hiermit an Arno Schmidt weiter.
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Der Grunde des Wassers/Meeres und der Grund der Atmosphäre kann ja nicht ineinander übergehen. 😉
Seltene kleinste Insekten paddeln kanpp unter der Wasseroberfläche, las ich jüngst. In der Luft ist ihr Fliegen auch nichts anderes als Paddeln.
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Hier kann ich nur wieder den alten Lichtenberg zitieren: Auf der Grenze liegen immer die seltsamsten Geschöpfe. Unter der Wasseroberfläche paddelnde Insekte beobachte ich in warmen Jahreszeit sogar in unserm Teich.
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