… unternahm Karl von Drais heute vor genau 200 Jahren. Mit seiner hölzernen, zweirädrigen Laufmaschine fuhr er von Mannheim zum Schwetzinger Relaishaus und zurück. Diese Strecke von ca. 15 Kilometern legte er in einer Stunde zurück und war damit schneller als die Postkutsche. Wer sich heute die Laufmaschine ansieht, ist mit dem Wissen um die weitere Entwicklung des Fahrrads vielleicht weniger beeindruckt als es die Erfindung wirklich verdient. So vermisst man den Tretkurbelantrieb und einige andere Details, die man für wichtig hält. Dennoch ist in der Laufmaschine bereits die entscheidende, revolutionäre Idee der Zweirädrigkeit verwirklicht. Die Schwierigkeit, die man beim Erlernen des Fahrradfahrens zu bewältigen hat, ist in gewisser Weise ein Maß für die Bedeutung der Zweirädrigkeit für eine von externen Energiequellen unabhängige Fortbewegung. Nicht nur dadurch, dass durch die Zweirädrigkeit die Überwindung von Fahrwiderständen drastisch reduziert wird, sondern vor allem dadurch, dass die Fahrt äußerst wendig und elegant gelingt, wurde schließlich der Durchbruch des Fahrrads als individuelles Massenverkehrsmittel geschafft. Es ist daher auch nicht erstaunlich von Drais selbst zu erfahren, dass „die Hauptidee der Erfindung … von dem Schlittschuhfahren genommen“ ist. Hier wie dort ist ein ähnlicher Körpereinsatz nötig, um die Trägheitskräfte bei der Bewegung so mit den realen Kräften (Gewichtskraft, Roll- und Luftwiderstandskraft) zu kombinieren, dass das Gleichgewicht mit geringstem Einsatz und rein intuitiv eingeregelt werden kann.
Heute weiß man aus theoretischen Berechnungen und experimentellen Untersuchungen, dass das Fahrrad dem Fahrer weitestgehend entgegenkommt, indem es stets auf Störungen des dynamischen Gleichgewichts stabilisierend wirkt.
Weitere Beiträge zum Fahrrad findet man hier und hier und hier und hier und hier und hier und hier.
Zu dem 200 Jubiläum zeigt das Dreiländermuseum in Lörrach verschiedene Exponate.
https://www.dreilaendermuseum.eu/de/Ausstellungen/Vorschau-Sonderausstellungen/fahrrad
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Danke für den Hinweis. Ich hatte mir eine sehr imposante Ausstellung im Technoseum Mannheim angesehen: http://www.technoseum.de/ausstellungen/2-raeder-200-jahre/. Daraus stammt auch das in diesem Beitrag abgebildete Foto.
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