Was berührt uns, wenn wir diese Komposition aus Wildblumen und Getreide wahrnehmen? Man weiß, dass Farben in bestimmter Zusammensetzung und Anordnung nicht ohne Wirkung auf unser Gemüt sind. Besonders die Kombination der Farben rot, weiß und blau fällt dabei immer wieder auf. In dieser Zusammensetzung trifft man besonders oft die weiße Kamille, die blaue Kornblume und den roten Klatschmohn, der Blume des Jahres 2017, meist vor dem Hintergrund eines grünen oder bereits gelben Kornfeldes. In einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem Titel „Blau & rot & weiß blühende Unkrautarten: Symbolik für Natürlichkeit und Kraft der Natur in Kunst und Kultur, Alltag und Werbung“ von Thomas Eggers findet man einige Antworten auf diese Frage. In der Zusammenfassung heißt es dort:
In Blau, der Farbe der Ruhe und Zufriedenheit, zusammen mit dem kraftvollen Rot der Lebensfreude und Weiß als Farbe der Unschuld und Sauberkeit muss ein reizvoller Beweggrund, eine hohe Attraktivität liegen, so dass diese Farbenkombination in vielen Lebensbereichen gewählt wird, Harmonie und Verlässlichkeit ausstrahlend. Der starke Dualismus Rot gegen Weiß wird durch das Blau gemildert.
Mit der Farbenkombination der blauen Blüten von Centaurea cyanus, der roten Blüten von Papaver rhoeas oder P. dubium und der weißen Blüten von Matricaria recutita bzw. Tripleuro spermum inodorum wird dieses 3-Klang-Thema vielfältig aufgegriffen, in Büchern, nicht nur naturkundlichen, auf Gemälden, im Kunstgewerbe, auch auf Gebrauchsgegenständen und in der Werbung auf Verpackungen von Lebensmitteln, hier vermutlich oft unterschwellig zum Kauf anreizend wirksam.
Farben und Psyche sind ein interessantes Thema! Das Kornblumenblau ist wunderschön!
LG Babsi
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Ja, das finde ich auch! LG, Joachim.
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Die Farbwahrnehmung von Insekten ist ein ganz eigenes Thema. Klatschmohn mit seinem Rot ist für viele Insekten nicht attraktiv (sie sind nicht sensitiv dafür). Ausnahme sei der Amphicoma-Käfer, der gerade auf Rot anspricht, las ich gestern.
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Erstaunlich! Denn die Klatschmohnblüten in unserer Gegend können sich meiner Beobachtung nach trotz der zurückgehenden Insektenpopulationen über mangelnde Besuche nicht beklagen. Ich habe einige Bilder mit Hummelbesuchen gemacht. Den Amphicoma-Käfer habe ich auf dem Mohn noch nicht gesichtet. Er ist hier aber auch äußerst selten zu sehen, vielleicht auch schon eine Folge des Insektensterbens.
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Da spricht Praxis gegen Theorie.
Ich hatte diese Anmerkung fast wörtlich aus einem Buch über Mimikry entnommen.
Aber wie so oft: Entweder falsch zitiert oder aus dem Zusammenhang gerissen oder falsch verstanden. Vielleicht stosse ich in anderem Zusammenhang nochmal auf diesen Sachverhalt, dann wird sich das wohl klären.
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