Das Klatschmohnjahr ist noch nicht zu Ende, auch wenn die Pflanzen schon eifrig dabei sind, für das nächste Jahr vorzusorgen, indem sie ihre Samen in mehr oder weniger großen Kapseln sammeln. Diese sind nicht nur schön anzusehen, sondern können auch zu einem überraschenden Hörerlebnis werden. Sobald die Kapseln verholzen haben sich die vielen kleinen Samenkörner in ihnen gelöst und sind wie in einem Salzstreuer frei beweglich (im Foto rechts unten). Wenn man die Kapseln vorsichtig (damit nicht gleich alles zu den obigen Öffnungen herauskommt) schüttelt, wird man durch ein feines raschelndes Rauschen überrascht. Die miteinander wechselwirkenden Körnchen bringen je nach äußerer Einwirkung ganz unterschiedliche Klänge hervor, die durch die hart gewordene Wand der Kapsel als Resonanzkörper deutlich hörbar verstärkt werden. Sie stellen gewissermaßen Miniaturrasseln dar. Für den Liebhaber auch unscheinbarer Naturtöne kann ihr Klang trotz der eingeschränkten Melodiösität zu einem kleinen akustisches Erlebnis werden.
Physikalisch gesehen handelt es sich dabei um ein weitgehend durch den Zufall bestimmtes weißes Rauschen, dem man allerdings durch gezielte Bewegungen einen bestimmten Rhythmus aufprägen kann.
Die Pflanze dürfte allerdings mehr daran interessiert sein, dass man weniger sorgfältig mit den Kapseln umgeht, damit die Samenkörner aus der unter dem kleinen Dach dieses runden pavillonähnlichen Containers befindlichen Fensterreihe herausfallen, um Ausgangspunkte für die nächste Klatschmohngeneration zu bilden. Dies hängt freilich davon ab, ob die Körnchen „auf fruchtbaren Boden fallen“.
Diese tonnenförmigen Behälter sind sehr attraktiv für Fotografen 🙂
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Kann ich verstehen, mir machte das seinenzeit auch viel Spaß.
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