Polygonale und darunter vor allem hexagonale Muster findet man auf La Palma nicht nur bei den Basaltsäulen und manchen Straßenbelägen vor, sondern auch bei einigen Pflanzen. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist die Monstera deliciosa, das köstliche Fensterblatt. Monstera heißt auf lateinisch Missgestalt (lat. monstrum = mahnendes Zeichen im Sinne von Ungheuer). Die Übersetzung mit Fensterblatt ist daher eine etwas entschärfte Version der Tatsache, dass die Blätter der Pflanze Öffnungen, also Fenster haben; und köstlich sind die Früchte, weil sie sehr gut schmecken: ein wenig wie eine Kreuzung aus Ananas und Banane.
Die Monstera gehört zur Familie der Aronstabgewächsen, die man auch in unseren Breiten vorfindet. In der Version von Zimmerpflanze kann man die Fensterblätter auch ins Fenster stellen. Die Blütenstände bestehen aus einem Kolben etwa von der Größe eines Maiskolbens. Er ist zunächst von einem Hüllblatt umgeben und beeindruckt vor allem dadurch, dass seine Schale passgenau mit polygonalen, meist hexagonalen Plättchen belegt ist. Warum der Kolben so pakettiert ist, konnte ich nicht herausfinden. Aber die vorwiegend hexagonalen Berandungen der Plättchen deuten darauf hin, dass die Grenzfläche zwischen ihnen möglichst klein gehalten werden sollte und das ist idealerweise mit hexagonalen Formen der Fall. Man wird an die Ökonomie des Wabenbaus der Bienen erinnert, bei denen aus Gründen der Materialeinsparung (und das bedeutet immer auch Energieeinsparung) die Waben einen hexagonalen Querschnitt aufweisen.
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