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Monatsrätsel, Physik im Alltag und Naturphänomene

Rätselfoto des Monats Oktober 2017

Sonne oder Mond?


Erklärung zum Rätselfoto des Monats September 2017
Frage:
Was wächst denn hier; und wie?

Längs einer Linie wachsen Bäumchen – fast möchte man sagen sich gegenseitig reflektierend – längs einer Linie. Auf den ersten Blick würde man vielleicht auf eine Versteinerung tippen. Obwohl die Richtung richtig ist, was das Alter betrifft, so ist die Entstehungsursache völlig verschieden. Hier blickt man auf keine versteinerten Pflanzen, obwohl es sich ebenfalls um dendritische (dendrites: zum Baum gehörend) Objekte handelt. Diese Dendriten sind vor circa 160 Millionen Jahren im Solnhofener Plattenkalk gewachsen. Es handelt es sich um Eisen- und Manganabscheidungenen auf Kluftflächen des Kalks. Entstanden sind sie dadurch, dass mineralreiches Wasser mit hohen Konzentrationen von Eisen und Mangan von Ritzen im Gestein ausgehend in mikroskopisch kleine Hohlräume zwischen den Kalksteinlagen gedrungen sind und durch sogenanntes diffusionsbegrenztes Wachstum (DLA) solche fraktalen Muster hervorgebracht haben.
Der Vorgang lässt sich übrigens in einfachen Freihandexperimenten nachvollziehen ohne Äonen auf das Ergebnis warten zu müssen.

Diskussionen

10 Gedanken zu “Rätselfoto des Monats Oktober 2017

  1. Luna

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    Verfasst von aquasdemarco | 1. Oktober 2017, 15:33
  2. Mh, da verstehe ich den Witz nicht – man erkennt doch deutlich die Mondoberfläche mit den gesichtsstiftenden Kraterlandschaften. Oder auf was zielst Du ab? Und noch meinen Dank für die Erklärung, die ich, wie ich stolz erklären muss, zum ersten Mal als ehemals Mineraliensammler nicht benötigt habe 🙂
    Wünsche noch einen schönen Sonntagabend!

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    Verfasst von simonsegur | 1. Oktober 2017, 17:56
    • Okay, ich war wirklich davon ausgegangen, dass man da nichts sieht, etwas Schattiges vielleicht wie am übrigen Himmel auch. Außerdem habe ich ein Sonnenfoto im Nebel, das diesem zum Verwechseln ähnlich ist. Aber da du nun schon der 2. bist, der so scharfe Augen hat, muss ich mich wohl geschlagen geben. Das ist natürlich für ein Rätselfoto äußerst blöde. Die Situation ist nur dadurch zu halbwegs zu retten, dass ich euch bitte, ein weiteres Argument für eure Mondthese zu bringen. Auf die hatte ich es nämlich abgesehen.
      Ebenso einen schönen Restsonntag!

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      Verfasst von Joachim Schlichting | 1. Oktober 2017, 19:48
      • Ah, okay 🙂 Ist natürlich schon ungewöhnlich, den vollen Mond bei so hellen Lichtverhältnissen zu sehen. Mal überlegen … wie sieht’s denn mit den gelblichen Blättern aus? Sind die herbstlich bedingt so oder durch die Abendsonne beleuchtet? DAS kann ich nämlich wirklich nicht erkennen 🙂
        Liebe Grüße!

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        Verfasst von simonsegur | 1. Oktober 2017, 20:18
      • Dazu kann ich nur sagen: Heiß! Ich hatte gehofft, dass man bei genauem Hinsehen erkennt, dass die Blätter, die mit einer Seite zum Betrachter zeigen, aufgehellt sind. Aber oft sieht man, was man sehen will. Insofern sind solche Kommentare wie deiner goldrichtig (wie die Blätter), um derartige scheinbaren Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen. Dir auch liebe Grüße!

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        Verfasst von Joachim Schlichting | 1. Oktober 2017, 20:41
      • 🙂

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        Verfasst von simonsegur | 1. Oktober 2017, 21:21

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  1. Pingback: Ein mineralischer Weihnachtsbaum, aus Zufall und Notwendigkeit | Die Welt physikalisch gesehen - 25. Dezember 2017

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