In einem früheren Beitrag haben wir über Muster berichtet, die Fußspuren im feuchten Sand hinterlassen, wenn anschließend ein Sturm darüber hinwegfegt und die komprimierten Stellen zurückbleiben. Eine ähnliche Beobachtung macht man beim Schnee. Claudia Hinz hat mir einige aktuelle Fotos vom Fichtelberg zugeschickt, auf denen man derartige Hinterlassenschaften von Verfestigungen im Schnee bestaunen kann. Mit einem dieser ersten Schneefotos des bevorstehenden Winters läuten wir so leise wie der Schnee rieselt und so laut der Schneesturm heult, die kalte Jahreszeit auch für das platte Land ein. Mal sehen wann es Wirkung zeigt!
Man wird sich fragen, wie es zu derartigen Gebilden kommt. Schnee ist eine poröse Substanz bestehend aus Eiskristallen und luftgefüllten Hohlräumen zwischen ihnen. Durch welche Einflüsse auch immer (z.B. Fußabdrücke) kann es zu lokalen Verfestigungen im Schnees kommen. Dadurch können die winzigen Eiskristallbrücken zerstört und die Eiskristalle in enge Berührung miteinander gebracht werden und dabei zusammenfrieren (Sinterung). Da die Kristalle stets feucht sind, kann das auch geschehen, wenn Temperaturen unter dem Gefrierpunkt herrschen (siehe hier). Man kennt das von Eiswürfeln aus dem Gefrierfach, die in einem Behälter zusammenfrieren.
Verfestigte Bereiche im Schnee widerstehen auch stärkerem Wind, wenn dieser über das Schneefeld fegt und den lockeren Schnee vor sich her treibt. Dabei wirkt er – unterstützt von den mittransportierten ggf. verhärteten Schneepartikeln – wie ein Sandstrahlgebläse und fräst aus den verhärteten Schneebereichen der Windrichtung und dem Grad der Verhärtung entsprechend stromlinienförmige längliche Strukturen heraus (Foto).
Hat dies auf Fichtelberg im Erzgebirge und Umgebung rebloggt.
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Vielen Dank, daß Du das Thema aufgegriffen hast! Habe es gleich auf unsere Seite übernommen 🙂
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Das freut mich sehr!
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Die Dinger heissen Zastrugi
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Vielen Dank für den Hinweis. Ich hätte kaum gedacht, dass diese Gebilde einen eigenen Namen haben.
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