Ein Spiegelbild ist nicht materiell,
doch wirklich; man sieht es,
jeder kann es ansehen, greifen keiner.
Ulrike Draesner (*1962)
Es scheint als würde unter dem Pflaster ein Kirschbaum blühen. Schaut genau hin! Der im Wasser gespiegelt zu sehende Baum blüht jetzt im Winter in einem hellen Schneegewand. Der Frühling ist noch in weiter Ferne.
Es wird nicht nur der Baum spiegelnd reflektiert. Auch der blaue Himmel „färbt“ die dünne Wasserschicht. Je flacher man auf den kleinen See blickt, desto größer ist der Anteil des reflektierten Lichts. Bei steilerem Anblick dominiert die Transparenz (Fresnelsche Formeln) und das hauptsächlich durch die Wasserschicht durchgehende, auf dem Pflaster reflektierte Licht bestimmt den optischen Eindruck.
Die Schneeblüten sind von leichten Orangetönen durchwirkt. Das lässt darauf schließen, dass die Sonne bereits tief steht und ihr Licht auf der so vergrößerten Strecke durch die Atmosphäre bereits wesentliche Blauanteile verloren hat (Rayleighstreuung).
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