Gestern habe ich den „blauen“ Supermond zeigen können. Der kupferrote Mond (manchmal auch Blutmond genannt), den man bei einer Mondfinsternis schemenhaft im Erdschatten sehen kann, wenn es denn dunkel genug ist, blieb uns in unseren Breiten ja leider verwehrt. Nun bekam ich gerade eine Mail aus Kalifornien von Lisa Stinken Rösner, die Gelegenheit hatte, die Mondfinsternis vom Dach ihres Hauses zu erleben. Sie schickte gleich einige Fotos mit, die sie mit einer normalen Kamera ohne
Stativ aus freier Hand gemacht hat, was – wie ich bestätigen kann – gar nicht so einfach ist. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Man sieht hier (in den unteren Fotos, in der Reihenfolge von oben nach unten) wie sich der Mond zunehmend aus dem Erdschatten heraus bewegt. Links wird der Mond im Übergangsschatten bereits wieder schemenhaft sichtbar. In den beiden nächsten Aufnahmen tritt er allmählich wieder ganz aus dem Erdschatten heraus.
Eine Mondfinsternis kommt dadurch zustande, dass der die Erde umkreisende Mond den Schattenraum durchquert, der von der im Lichte der Sonne rotierenden Erde als Schattengeber hervorgerufen wird. Besonders eindrucksvoll ist die Mondfinsternis, wenn der Mond nicht nur durch den Übergangsschatten der Erde läuft, sondern ganz oder teilweise durch den Kernschatten. Das war heute der Fall, wie die Fotos eindrucksvoll belegen.
Dass man den Mond im Erdschatten überhaupt noch, wenn auch kupferrot verfärbt sieht, kommt dadurch zustande, dass durch die Erdatmosphäre Sonnenlicht in den Schattenkegel der Erde hinein gebrochen werden. Die Rotfärbung kommt dabei ähnlich zustande wie beim Sonnenuntergang. Während des langen Wegs durch die Atmosphäre wird vor allem blaues Licht gestreut (Rayleigh-Streuung), sodass schließlich die Rotanteile überwiegen.
Anmerkung: Da die Ausschnitte aus freier Hand gemacht wurden, erscheint der Mond in den Bildern unterschiedlich groß. Ich kann aber versichern, dass er in Wirklichkeit während der Aufnahmen seine Größe nicht verändert hat :-).
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