»Was ist also mit meinem Sonnenuntergang?« erinnerte der kleine Prinz, der niemals eine Frage vergaß, wenn er sie einmal gestellt hatte.
»Deinen Sonnenuntergang wirst du haben. Ich werde ihn befehlen. Aber in meiner Herrscherweisheit werde ich warten, bis die Bedingungen dafür günstig sind.«
»Wann wird das sein?« erkundigte sich der kleine Prinz.
»Hm, hm!« antwortete der König, der zunächst einen großen Kalender studierte, »hm, hm! Das wird sein gegen… gegen… das wird heute abend gegen sieben Uhr vierzig sein! Und du wirst sehen, wie man mir gehorcht.«*
Auch wenn es diktatorisch klingt, wie der König hier in die Natur einzugreifen vermeint und glaubt, ihr befehlen zu können, ist trotz der starken Worte dieses Tun völlig harmlos. Es schadet der Natur nicht. Anders ist es bei den demokratisch legitimierten Menschen, die dank der naturwissenschaftlichen Technik Wirkungen hervorrufen, deren Nebenwirkungen sie nicht im Griff haben und die drohen, sich zu Hauptwirkungen auszuwachsen. Das Problem besteht darin, dass sich die Nebenwirkungen meist nicht sofort und mit direktem Bezug zum Eingriff einstellen, sondern erst später, wenn die Lawine bereits abgeht und kaum noch zu stoppen ist. Diese Leichtfertigkeit konterkariert die Intelligenz des Menschen, deren Manifestation in der naturwissenschaftlichen Technik und dem darauf beruhenden Fortschritt gesehen wird.
* Antoine de Saint-Exupéry (1900 – 1944). Der kleine Prinz.
So war es auch mit der segensreichen Erfindung des Plastik. Daß Plastik sich nur sehr zäh zersetzt, war wohl nie ein Punkt. Wieso eigentlich? Die Erfindung liegt doch nicht sehr lange zurück – man hätte auch damals schon sensibilisiert sein müssen.
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Plastik ist in der Tat ein Problem, das wie eine Lawine auf uns zukommt. Umso bedenklicher ist es, dass die Industrienationen kaum etwas unternehmen, um der Gefahr zu begegnen.
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Soweit ich weiß, forscht man an Methoden, dem Plastik zuleibe zu rücken. Es lässt sich ja damit Geld verdienen, ansonsten würde da nichts passieren.
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Aus den Meeren bekommt man wohl so leicht nicht wieder heraus.
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Das ist richtig. Vor allem der Meeresgrund soll in der Nähe der Plastikmeere absolut toxisch sein. Da kommen nämlich die Zersetzungsprodukte an., die chemischen Hardliner.
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