Wer sich schon mal angeschaut hat, wie ein Teich zufriert, wird vielleicht an den Bau eines Fachwerkhauses erinnert. Zunächst schießen Eiskristalle über die freie Wasseroberfläche und ziehen gewissermaßen ein Fachwerk ein, in deren Zwischenräume dann meist glatte Eisflächen heranwachsen und dem Ganzen eine zum Schlittschuhlaufen einladedende Glätte geben. Das stimmt nicht immer. Oft passiert es, dass beim Zufrieren der letzten Lücken Wasser herausquillt und sich über die bereits zugefrorenen Gebiete ergießt. Gewissermaßen in der Fließbewegung erstarrt das Wasser und bildet Muster, die an Blumen und andere pflanzliche Gebilde erinnern.
Dass es zu solchen Quellvorgängen kommen kann, liegt daran, dass sich Wasser beim Gefrieren ausdehnt (Dichteanomalie des Wassers). Und wenn bereits eine fest verankerte Eisschicht vorliegt, wird das sich ausdehnende Wasser durch Schwachstellen nach außen herausgedrückt. Es ergießt sich über die Eisfläche und gefriert in Strukturen, die an Lawinen erinnern.
Die darauf zu sehenden hellen Punkte sind teilweise Reflexe der Sonne, teilweise eingefrorene Luftbläschen, die von innen mit weiß leuchtenem Reif ausgekleidet sind.
einleuchtende Erklärung ! Besonders interessant finde ich die eingeschlossenen Luftbläschen, die aber keine glatte Außenhaut zum Eis hin haben, sondern mit kristallinem Raureif bedeckt sind. Das ist ein optischer Leckerbissen – wobei man i.a. tief in die Knie gehen muß und eine Lupe braucht. Es geht aber auch mit einem Eimer, den man mit Wasser füllt und im Frost stehen läßt. Habe ich gerade gemacht – nun ist allerdings der Eimer im Eimer, wegen der Ausdehnung des Inhalts. Das Fotografieren dieser Bläschen erfordert auch ein gewisses know how. Um die meist unebene Eisoberfläche fotografisch zu durchdringen hatte ich einen Kübel heißes Wasser darüber geschüttet,
Das haben die kleinen Reifkristalle aber gemerkt – und sind zusammengeschmolzen – und nicht mehr weiß.
Also schön vorsichtig das Eis mit einem Lappen polieren und genießen…..
Und noch etwas: Ein Warnung vor idiotischen Mutproben. Wer den „Waschlappen“ Zunge für ein Experiment an einem großen kalten Gegenstand benutzt, der vergißt diese Mutprobe wohl für sein restliches Leben nicht. (IQ > 50 vorausgesetzt)
Das hat ´was mit Physik zu tun……
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Das kalte Wetter hat eben auch einige Vorteile. So gute Experimentierbedingungen in Sachen „Strukturen im Eis“ bekommt man so schnell nicht wieder. Mit Wasser gefüllte Gefäße können nach einer Nacht einige überraschende Phänomene hervorbringen.
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Als wenn es darum ginge, Schönheit zu erzeugen…
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Den Eindruck habe ich manchmal auch.
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