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Marginalia

Ein merkwürdiges Stillleben im Winterwald

Da ich es liebe, auch mal die eingetretenen Pfade zu verlassen und quer durch den Wald zu gehen, war ich nicht wenig erstaunt, das im Foto gezeigte Arrangement an einer Stelle vorzufinden, wo man es kaum für möglich gehalten hätte. Da es sich offenbar um menschliche „Spuren“ handelt – fast perfekte Kugeln kommen in freier Wildbahn nicht vor, insbesondere dann nicht, wenn es sich um professionell in Silberpapier eingewickelte Schokoladenkugeln handelt.
Vielleicht hat jemand, der wie ich auch mal querwaldein ging und eine süße Stärkung zu sich nehmen wollte, einige der Kugeln vorübergehend dort abgelegt (weil er die in dieser kalten Jahreszeit obligatorischen Handschuhe ablegen musste) und sie anschließend vergessen. Vielleicht war es aber auch nur ein Witzbold, der – meinen Eintritt in die Geschichte antizipierend – jemanden wie mich einfach verwirren wollte.
Letzteres ist ihm zumindest insofern gelungen, als seine Aktion zum Gegenstand dieses Beitrags geworden ist.
Da die Kugeln der Beschaffenheit ihrer Hülle nach zu urteilen, schon einige Zeit dort gelegen haben mussten, erstaunt es mich ein wenig, dass sie noch nicht von Tieren entdeckt worden sind, die in der kalten Jahreszeit eher einen Mangel an Nahrungsmitteln leiden und bekanntlich eine gute Nase haben. Vielleicht sind ihre Nasen aber auch der Perfektion der technischen Verpackung nicht gewachsen, weil so etwas in der natürlichen Evolution nicht vorgesehen war.

Und last but not least der folgende Gedanke: Könnte man in dem sicherlich ebenfalls zufälligen Blattarrangement oberhalb der Schokokugeln nicht vielleicht pareidolienmäßig bereits den Osterhasen sehen? Dagegen spricht allerdings, dass Kugeln keine Eier sind.

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Diskussionen

5 Gedanken zu “Ein merkwürdiges Stillleben im Winterwald

  1. Also ich sehe den Osterhasen sofort 🙂 Sehr schöne Geschichte; ähnlich der letzten (über den doppelten Schatten) tolle Ausflüge in die wissenschaftliche Alltagswelt. Meinen Dank und meine Grüße!

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    Verfasst von simonsegur | 21. Februar 2018, 10:05

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  1. Pingback: Der Weihnachtsbaum abseits des Wanderweg | Die Welt physikalisch gesehen - 22. Oktober 2018

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