“These boots are made for walking” heißt in einem 1966 veröffentlichten Song von Nancy Sinatra (*1940). Ich kann mich sogar noch daran erinnern, dass dieser Song wochenlang in der Schlagerparade zu hören war. Auch der Büchernarr Arno Schmidt (1914 – 1979) wird diesen Song gehört haben und in seinen Ohren muss das dann so geklungen haben: „Those books are made for working„. Anders kann ich mir das nicht vorstellen. Jedenfalls trifft dies für die Lektüre der meisten seiner eigenen Bücher zu. Man muss schon bis Seite 630 in Zettel‘s Traum kommen, um diese vermutlich schon lange vorher erkannte Einsicht auch noch vom Autor selbst bestätigt zu bekommen.
Es ist bekannt, dass Menschen, die das Werk von Arno Schmidt nicht lieben, ganz im Sinne des Schlagertextes bei der alten Version bleiben, ihre Schuhe anziehen und gehen.
Super 🙂 Meinen herzlichen Dank für diesen „Fund“! Ich bin bei Zettels Traum nie über die ersten 100 Seiten hinaus gekommen … Liebe frühlingshafte Grüße!
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Ich hoffe, dass es nicht nur an dem unhandlichen Format liegt. Es lohnt sich m.E. dort von Zeit zu Zeit sich auch auf die anspielungsreichen und die eigene Kreativität fördernden Beschreibungen Schmidts jenseits der 100 einzulassen . Für mich sind insbesondere die Wälzer, wie Zettels Traum, Abend mit Goldrand und Schule der Atheisten wahre Ideenquellen. Vielen Dank und auch dir sonnige Grüße, Joachim.
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Mit der Inspirationsquelle hast Du allemal recht. Zeigt das Foto eigentlich den Faksimile-Ziegelstein oder die neue Bargfelder Ausgabe in lesefreundlichen Teilbänden?
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Ziegelstein wäre ja noch geschmeichelt. Die äußerst unhandliche Faksimile-Ausgabe, die ich mir vor Jahren mal ausgeliehen hatte, ist längst durch die lesefreundlichen Teilbände der Bargfelder Ausgabe ersetzt worden. Nur den „Abend mit Goldrand“ habe ich noch in der Faksimile-Version (32 cm x 44 cm), die allerdings eine durch die Durchstreichungen und Korrekturen in der ursprünglichen Schreibmaschinenschrift gegebene Ursprünglichkeit der Schmidtschen „Arbeit am Wort“ bewahrt hat.
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Ah, vielen Dank für diese zusätzlichen Infos. Mal schauen …
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Ich gebe Büchern immer etwa 120 Seiten (etwa ein Drittel).
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Bei „Arbeitsbüchern“ sollte man vielleicht etwas großzügiger sein.
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Sicherlich. Das war eine Art Erfahrungswert. Es gab Bücher, wo ich deutlich länger durchhielt.
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