In einem früheren Beitrag habe ich mir die Erzählung von Spiegelbildern an deformierten Doppelglasscheiben angehört und aufgeschrieben. Ein wesentlicher Inhalt dieser Erzählung war, dass die komplexen Spiegelbilder verformter Scheiben eine Überlagerung von einem Hohl- und einem Wölbspiegelbild darstellen. In manchen Fällen – und das kommt immer häufiger vor – sieht man jedoch Scheiben, die nur ein Spiegelbild aufweisen.
Der Grund für diese Komplexitätsreduktion und die damit verbundene gewonnene Übersichtlichkeit der Spiegelbilder ist darauf zurückzuführen, dass die äußeren Scheiben der doppelt oder mehrfach verglasten Fenster teilverspiegelt sind. Damit wird erreicht, dass von den am Tage dunkleren Räumen hinter den Scheiben der Durchblick nach außen gewährt, der Einblick von außen nach innen aber verwährt wird.
Diese einfachen Spiegelbilder erlauben schon auf einen Blick zu erkennen, ob die Scheibe an einem höher oder niedriger gelegenen Standort produziert wurde. Im vorliegenden Fall sind die verspiegelten äußeren Scheiben nach innen gewölbt. Der äußere Luftdruck ist also größer. Die Scheiben wurden demnach an einem Ort produziert, der höher gelegen ist, als der dieses Gebäudes.
Natürlich kann der äußere Luftdruck auch durch das Wetter (Hoch- und Tiefdruckgebiete) verändert werden. Das kann man mit etwas Glück oder Geduld an markanten Lichkreuzen in Lichtkreisen mancher Doppelglasscheiben erkennen. Diese Luftdruckänderungen sind jedoch im Vergleich zu Höhenunterschieden von größenordnungsmäßig 100 Metern und mehr aber weniger stark. Ich habe bislang kein doppeltverglastes Fenster gefunden, in dem die Scheiben aufgrund von Wetterveränderungen von einer Wölbung nach außen zu einer Wölbung nach innen übergegangen wären.
Für diejenigen, die die letzten beiden Absätze zu voraussetzungsvoll sind, schlage ich vor sich eine ältere Arbeit über Lichtkreuze im Lichtkreis anzusehen. Weitere Beiträge zu diesem Phänomen findet man hier und hier und hier und hier, um nur einige Seiten zu nennen.
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