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Marginalia, Physik und Kultur

Yin und Yang in der Regentonne

Der Pollenflug hat seine Spuren auch in der Regentonne hinterlassen. Der leichte Wind, der schräg in die Öffnung der Tonne eintritt, teilt sich der Wasseroberfläche und den darauf driftenden Pollen mit. Durch die kreisförmige Begrenzung ergibt sich daraus eine Rotationsbewegung. Diese wird durch die schlierenartige Struktur der mitgeschleiften Pollen überhaupt erst sichtbar.
Die Natur macht auch aus diesem an sich profanen Vorgang etwas Schönes. Die entstehenden Muster erinnern zum einen an das Yin-und-Yang-Symbol der chinesischen Philosophie. Dieses Symbol steht für entgegengesetzt und dennoch aufeinander bezogene Kräfte bzw. Wirkprinzipien in der Natur und im Leben der Menschen. Sie kommen in den verschiedensten alltäglichen und nichtalltäglichen Zusammenhängen vor. Man denke etwa an hell, fest, aktiv, bewegt, heiß, männlich auf der einen (Yang) und dunkel, weich, passiv, ruhend, kalt, weiblich (Yin) auf der anderen Seite. Der Zusammenhang der Gegensätze kommt im innigen Ineinanderschmiegen der beiden Prinzipien zum Ausdruck und ist auch in der Regentonne ausdruckstark realisiert.
In der nichtlinearen Physik gibt es Visualisierungen abstrakter Prinzipien etwa in Form eines pulsierenden Attraktors, der dieser Struktur ähnelt.
Abgesehen von diesen möglichen Bedeutungszuschreibungen sind der Vorgang und die Struktur einfach schön anzusehen.

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