Wie kommt es zu dieser Struktur?
Erklärung des Rätselfotos des Monats Juli 2018
Frage: Warum sind die Fenster im Wasser blau?
Antwort: Hier wird die fensterreiche Giebelfront eines Wohnhauses in einem Gewässer spiegelnd reflektiert. Es fällt auf, dass – abgesehen von den Störungen durch das leicht wellenbewegte Wasser die Farbe der Fensterscheiben nicht annähernd korrekt im Spiegelbild erscheinen. Während sie im Original schwarz erscheinen (warum?), haben sie im Spiegelbild eine intensiv blaue Färbung. Naiv betrachtet könnte man auf den Gedanken kommen, dass hier die Farbe des Wassers zum Ausdruck kommt, die links unten genau dieses Blau zeigt. Aber dann wäre es keine Spiegelung. Dagegen spricht außerdem, dass die anderen Farben (die weißen Rahmen, die grün-braune Holzwand) farblich ziemlich genau wiedergegeben werden. Lediglich das gespiegelte obere Seitenfenster erscheint mit einer korrekten Farbe im Spiegelbild.
Die Ursache für diesen Farbwechsel ist darin zu suchen, dass man aus zwei verschiedenen Winkeln auf die Fensterscheiben schaut. Zum einen blickt man direkt fast senkrecht auf die Fenster. Sie erscheinen schwarz, weil nur ein sehr geringer Anteil des auftreffenden Lichts reflektiert wird. Und das was reflektiert wird, stammt dem Reflexionsgesetz entsprechend aus der dem Fenster gegenüberliegenden Gegend. Und diese Gegend ist offenbar ziemlich lichtschwach. Und das Licht, das aus dem Gebäude durch die Fenster abgegeben wird, ist ebenfalls spärlich. Denn das ins Haus hineinfallende Licht wird innen hin und her reflektiert, wobei jedesmal ein Teil absorbiert wird, sodass schließlich nicht mehr viel übrig bleibt. Daher erscheinen gardinenlose Fenster fast immer dunkel.
Zum anderen sieht man im Wasser, das von den Fenstern in diese Richtung spiegelnd reflektierte Licht. Wie man sich leicht klarmachen kann, stammt dieses Licht dem Reflexionsgesetz entsprechend aus höheren Himmelsregionen und ist daher kräftig blau., wie es auch (auf dem Foto unten links) direkt von der außerhalb des Spiegelbilds des Hauses befindlichen Wasseroberfläche flektiert wird.
Sind das Gräser, die unscharf sind?
Oder meinst Du die gebrochene Erde?
Schönen Gruß
Gerhard
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An deiner Frage bemerke ich gerade, dass der Ausschnitt, den ich hier zeige, einen auf Abwege bringen kann. Andererseits wäre vielleicht zu viel verraten, wenn man das gesamte Objekt sehen könnte. Ich kann nur soviel hinzufügen: Die Abbildung ist so scharf, wie man es schärfer auch nicht mit den Augen sehen würde und es sind keine Risse in trocknender Erde, obwohl von übergeordneter Warte eine ähnliche Strukturbildung zugrunde liegt.
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Über dem ausgetrockneten Feld muß wohl eine Art Dach sein, das Risse aufweist. Buh!
Schwierig. Muss nochmal wiederkommen—
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Das obere linke Rautenfenster ist etwas blau, vermutlich weil die Baumwipfel gegenüber einen Durchlass für den Himmel aufweisen. Stimmt das?
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Mann, hast du einen scharfen Blick. Denn der Blauschimmer ist nur mit Mühe zu erkennen. Ich würde zu derselben Deutung neigen wie du.
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Erde die durch Trockenheit aufgerissen wird oder eben ausgetrockneter Schlamm weisen solche Strukturen auf, die wahrscheinlich durch unterschiedliche Spannungsverhältnisse entstehen?
Solche Strukturen habe ich auch schon an Eichenbäumen gesehen.
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Warum diese Strukturen, wenn Spannung auftritt?
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Wie Hausformen (oder Sechsecke wohl) . Das grenzt an Materialkunde.
Ohne da Kenntnisse zu haben, gibt es da Obergrenzen, an denen die Mikroblättchen des Lehms zusammen sein können? Und ab dieser Grösse reisst es. Aber wie gesagt in bestimmter Gestalt, wie es scheint.
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Danke für deine kreativen Mutmaßungen. Du könntest durchaus den Bereich der belebten Natur mit einbeziehen.
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Mangels Elastizität innerhalb der (geschlossenen) Fläche ?
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Sicher, aber warum dann Polygon und nicht etwa ein Riss quer durch den ganzen Bereich?
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Elefantenhaut?!
Die darunterliegende Schicht wäre gleichmässig polygon und würde sich in der obersten Hautschicht widerspiegeln.
Aber vermutlich liege ich wieder falsch.
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Da es mir auf den Mechanismus der Strukturbildung ankommt, verrate ich nicht zu viel, wenn ich dir sage, dass es sich um die Außenhaut einer Pflanze handelt.
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Ok! Dann schaue ich morgen mal, ob ich weiterkomme! Danke!
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Phsikalisch kann ich die Frage nicht beantworten. Ansonsten denke ich, weil das „Material“ diese natürliche polygone Eigenschaft selber hervorbringt?
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Es ist eine universelle Eigenschaft, die bei ausgetrockneter Erde ebenso gilt wie bei eingetrocknetem Maismehl oder eingetrockneter Ölfarbe. Ansonsten muss ich dich zum Monatsende vertrösten.
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Bei Ton treten Risse leicht durch Trocknung ein. Die Masse schwindet um bis zu 10 Prozent, wenn Wasser die Masse durch Verdunsten verlässt. Bei Ton sollten angrenzende Flächen den gleichen Flüssigkeitsgehalt haben. Wenn das gewährleistet ist, schrumpft beides zusammen in gleicher Weise und es treten keine Risse auf (etwa Röhre mit Deckelverschluss).
Ich denke, bei einem Blatt oder Haut oder Erde kann nicht von homogen zusammenhängender Masse wie bei Ton die Rede sein. Elemente davon sind starr, sodaß der Rest schwindet und es Dehnungsrisse gibt.
Wieso aber meist sechseckige Flächen entstehen, ist mir aber nicht klar.
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Das ist korrekt. Bei einer austrocknenden Pfütze (https://hjschlichting.wordpress.com/2015/10/03/das-schicksal-einer-pfuetze/) ist die Schlammschicht am Boden fixiert und kann sich daher nicht als Ganzes dem Wasserverlust entsprechende zusammenziehen, sodass die Risse entstehen. Die polygonalen Muster – im Idealfall hexagonal – haben damit zu tun, dass diese Aufteilung der Fläche am wenigsten Grenzenergie erfordert.
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Danke! Das mit der Grenzenergie muß ich nochmal nachschlagen 🙂
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Dazu sage ich spätestens am 1. September etwas.
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