Nein, diese goldenen Weinblätter haben ihre Farbe nicht durch Phytomining* erworben, sondern lediglich durch eine herbstliche Verfärbung, die sie golden erscheinen lässt. Um diesen Eindruck zu erzeugen genügt es, dass das durch Carotin erzeugte Gelb mit einer glatten Oberfläche kombiniert wird, die das Licht sowohl diffus wie spiegelnd reflektiert.
Die Farbe Gold gehört ähnlich wie Silber nicht zum normalen Farbspektrum. Es ist eigentlich metallisch glänzendes Gelb, wie man es beispielsweise bei den Metallen Messing, Pyrit (auch Katzengold genannt) und bei Gold vorfindet. Natürlich können auch alle anderen Farben zum metallischen Glänzen gebracht werden. Aber Silber und Gold nehmen wohl wegen des hohen Werts der entsprechenden Metalle eine Sonderstellung ein. Jedenfalls gehören sie zum festen Bestandteil eines Schultuschkastens.
*Phytomining ist etwas viel Subtileres. Demnach vermögen einige Pflanzen wie Biostaubsauger Schwermetalle aus dem Boden zu ziehen und in sich zu akkumulieren. Indem man die Pflanzen dann verbrennt, werden sie zu Lieferanten von Schwermetallen. Es werden also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Entgiftung des Bodens und Gewinnung von Metallen.
Das ist also das Geheimnis von Gold!?
Jetzt bitte erklären, wieso “ glatte Oberflächen das Licht sowohl diffus wie spiegelnd reflektieren“.
Nachtgruß
Gerhard
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Naja, DAS Geheimnis wohl nicht. Da gibt es viele weitere Aspekte. Aber es ist immerhin ein Aspekt der das Mysterium Gold ein wenig kleiner macht.
Zu deiner Frage: Perfekte Spiegel reflektieren das auftreffende Licht spiegelnd (Einfallswinkel = Reflexionswinkel). Es besteht also ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem einfallenden und reflektierten Licht.
Normalerweise reflektieren Oberflächen das auftreffende Licht diffus, d.h. in alle Richtungen. Danach besteht kein Zusammenhang mehr zwischen einfallendem und reflektiertem Licht.
Zwischen diesen Grenzfällen gibt es Übergänge. Viele Oberflächen reflektieren zwar diffus, zeigen aber in der Nähe des Winkels, bei dem das auftreffende Licht spiegelnd reflektiert werden würde (wenn die Oberfläche ein Spiegel wäre) ein Maximum des reflektieren Lichts. Spiegelnde und diffuse Reflexion sind also die beiden idealen Grenzfälle. Die Realität liegt wieder mal dazwischen.
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