Auf Wanderungen bin ich mittlerweile nicht nur darauf gefasst, landschaftliche, naturwissenschaftliche und innere Entdeckungen zu machen, sondern auch Kurioses zur Kenntnis zu nehmen, das dann oft ohne mein bewusstes Dazutun auf dem Rest des Weges in dem Sinne virulent bleibt, dass Geschichten entstehen, die versuchen einen wenn auch nicht realistischen, so doch stimmigen Kontext für das Gesehene zu schaffen.
Um diesen Blog nicht allzu ernst werden zu lassen, nehme ich immer mal wieder diese Merkwürdigkeiten beim Wort, nämlich würdig zu sein, (an)gemerkt zu werden. Ähnlich wie der Zerberus, den Osterhasen, die Baumkleidung, die Wanderbürsten, der Kuhdamm, um nur einige zu nennen, bekommt jetzt auch dieser gleichsam aus Zeit (bis Weihnachten ist es noch einige Wochen hin) und Raum (geschmückte Weihnachtbäume stehen im Wohnzimmer) gefallene, geschmückte Baum seine verdiente Erwähnung.
Ich vermute, dass der Schmuck nicht neu ist, sondern mindestens vom Vorjahr stammt und hoffe, dass die Aktion mehr ist, als die Entsorgung nicht mehr benötigten Weihnachtsbaumschmucks: ein Kunstwerk? Eine Laune? Ein Happening?
Es ist, meine ich,was es ist: ein Bäumchen, das ein Mensch oder eine Menschin liebevoll geschmückt hat. Das Motiv? Vielleicht, damit es dort bleibt und nicht abgeholzt und in ein Wohnzimmer gestellt wird. Auf jeden Fall eine schöne Geste, die den Baum ehrt.
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Für mich wirkt der geschmückte Baum wie ein Mahnmal, was sicherlich daran liegt, dass in diesem Jahr wegen der immer noch anhaltenden Trockenheit im Wendland ganze Weihnachtsbaum-Pflanzungen vertrocknet sind.
Vielleicht wäre es doch langsam an der Zeit, damit aufzuhören, lebende“Wegwerfbäume“ in die Wohnung zu holen, und auch Plastik zu meiden, sondern auf wiederverwendbare, phantasievoll zu schmückende Eisen- und Holz“-bäume“ umzuschwenken (kann man auch mit Osterschmuck behängen).
Die diesjährigen Weihnachtsbaum-Preise werden sich mit Sicherheit gegen so eine Dauerlösung aufrechnen, sogar auf dem Lande. Ich habe jedenfalls schon einige solcher symbolischer Baumgestelle im Auge.
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Das klingt fast so, als hättest du den Baum geschmückt. Aber im Ernst, ich bin ganz deiner Meinung und praktiziere bereits seit vielen Jahren ein Weihnachtsfest ohne abgeschnittene Bäume.
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Gut, dass es mehr „von der Sorte“ gibt, als man manchmal meint 🙂
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Bäume gibt es auch nicht bei uns?
Ich kann das Bäumchen hier als Verehrung der Natur ansehen, gerade in unserer Zeit, des Anthropzäns, in der mit Natur umgegangen wird, als sei sie nur Material.
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Das ist ein hoffnungsvoller positiver Blick.
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Das Fragezeichen sollte ein Ausrufezeichen sein!
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