Nicht nur die Fensterscheiben in einem ausgekühlten Haus überziehen sich mit einer Gänsehaut aus Tröpfchen, auch das Glasdach des Wintergartens zeigte sich von seiner künstlerischen Seite.
Manchmal sind die Tropfen an Fensterscheiben regelmäßig, manchmal unregelmäßig geformt. Eine frisch geputzte Scheibe schmückt sich meist mit eher regelmäßig angeordneten Tröpfchen, die bei geeigneten Sichtverhältnissen wie eine natürliche Vervielfältigung des vom Blickpunkt der einzelnen Tropfen Gesehenen wirkt. Bei verschmutzten Scheiben entstehen meist unregelmäßig berandete Tropfen mit der Folge, dass diese kleinen Minilinsen zu entsprechend verformten Abbildungen führen.
Aber auch die können ihren Reiz haben. Vor allem dann, wenn sie eine ohnehin schon filigrane Struktur den zufälligen Deformationen entsprechend „gestalten“. Das ist auf dem Foto festgehalten. Das Urbild dieser Strukturen, ein herbstlich entblätterter Baum, wird von diesen missglückten Minilinsen zu abstrakten Bildchen umgeformt, die insbesondere in ihrer Gesamtheit zu einem variantenreichen Kunstwerk mutieren. Dabei bildet das Blau des Himmels einen farblich passenden Hintergrund zum sonnenerhellten Braun des Baumes.
Oh, ganz toll! Wasser ist ungeheuer vielseitig
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Keine Zeit mehr im Grunde, Fenster zu putzen, es sei denn, Nachbarn würden dies ausdrücklich goutieren, wie etwa auch beim Rasenmäher, der zwar bei Erscheinen ungut aufbrüllt, aber gleichzeitig kundtut, daß der Eigentümer sich an die allgemeinen Maßgaben zu halten gedenkt, was den Lärm sozusagen im Nu in eine Art Musik umfunktioniert, ein wohltuende, eine konforme, eine wohlig liebenswerte Musik, die vom die Zeitung lesenden Nachbarn im Garten willkommen geheissen wird. Denn alles bleibt in Ordnung.
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Auch ja, die lieben Nachbarn, die ich mal spaßeshalber „Überwachbarn“ genannt habe. In der Tat ist das nervige Geräusch von Rasenmähern für manche Menschen Musik in den Ohren.
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Solche Ansichten verliert der Erwachsene oft aus dem Blick, aber ich erinnere mich, dass es in der Kindheit ein Hauptvergnügen an Regentagen war, die Wandlungsfähigket der Ansichten zu bewundern, wenn man nur ein wenig die Kopfhaltung veränderte.
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ja, das kann ich bestätigen. Oft werden solche naturwüchsigen Einbrüche in den geordneten Wohnbereich durch die Brille der häuslichen Ordnung und Sauberkeit betrachtet und haben schon deswegen kaum eine Chance ästhetisch zu wirken.
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Dieses Bild würde gut zu meinem Thema „Durchlässigkeit“ passen.
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Mit einem wachen Auge, ist die Natur die größte Kunstgalerie der Welt!😁
Und die Wandlungsfähig ist einzigartig!
Du lieber Joachim erklärst dann auch noch super, wie das zustande kommt! An dieser Stelle mal ein herzliches Dankeschön an Dich!🤗👍
Liebe Grüße Babsi
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Das hast du schön ausgedrückt, liebe Babsi: Die Natur als größte Kunstgalerie der Welt! Leider wird diese kostenlose Ausstellung von viel zu wenig Menschen genutzt. Vielen Dank und liebe Grüße! Joachim.
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Großartiges Foto!
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