Ich gebe zu, das Foto ist unscharf. Das war bei dieser Performance und der Aufnahme mit einer Kompaktkamera auch nicht anders zu erwarten. Aber Unschärfe ist ja nicht per se ein Mangel. Viele Fotokünstler nutzen die Unschärfe aus ganz unterschiedlichen Gründen auf kreative Weise aus.
Im vorliegenden Fall ist infolge der spärlichen Beleuchtung mit einer für den bewegten Vorgang zu großen Belichtungszeit fotografiert worden, sodass die schneller steigenden bzw. fallenden Reifen zu einer Verschmierung des Bildteils führen. Darin kann aber auch ein Vorteil gesehen werden, weil die Unschärfe Bewegung suggeriert. Außerdem erhält man daraus zusätzliche Informationen über die Bewegung. So kann man aus den Details des Fotos ableiten, dass der dritte Reifen von unten dicht am Umkehrpunkt ist (vom Steigen zum Fallen oder umgekehrt). Es wurde also fast der Moment getroffen, in dem der Reifen für einen Moment in der Luft steht. Demgegenüber weisen die stark verschmierten Reifen eine verhältnismäßig große Steig- oder Fallgeschwindigkeit auf.
Dass die Reifen alle in derselben Ebene bleiben und nicht durch welche Störungen auch immer um eine vertikale Achse schwanken, verdanken sie der Tatsache, dass einmal um eine bestimmte Achse in Rotation versetzte Gegenstände ohne Einwirkung von außen, die Drehachse beibehalten. Die Physiker sehen darin die Erhaltung des Drehimpulses. Viele Alltagsvorgänge beruhen auf dieser Eigenschaft. Wer mit Kreiseln spielt, kann sich mit verschiedenen Aspekten der Drehimpulserhaltung vertraut machen.
Ich musste das mehrmals lesen, weil ich das mit der „Achse“ nicht recht verstand. 😉
Die „vertikale Achse“ ist offenbar eine andere wie die „Achse in Rotation“, also hier eine horizontale.
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Wenn du eine Münze auf die Kante stellst und mit Daumen und Zeigefinger in Drehung versetzt, dann dreht sie sich um eine vertikale Achse. Die Ringe zeigen mir hingegen immer die „Breitseite“. Sie rotieren also nicht um die vertikale Achse.
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ja, das hilft! Danke!
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Erinnert mich an meine Stroboskop-Disco-Zeit. Allerdings wars fürs Auge eine sehr starke Reizüberflutung, die tanzenden Menschen-Bewegungen im Stroboskop-Licht an zu schauen.
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Ich war lange nicht in der Disco und weiß gar nicht, ob das Stroboskop-Licht inzwischen out ist. Hier würden die Ringe dann irrwitzige Sprünge machen und die akrobatische Leistung in den Hintergrund stellen.
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