Sprich mir nur nicht von Freiheit der Worte im Gedicht. Ich habe die einen den anderen unterworfen, im Einklang mit deiner Ordnung, die die meine ist…
Doch sprich mir nicht von der Freiheit der Steine. Denn dann gibt es keinen Tempel. Ich habe verstanden, weshalb man den Zwang von der Freiheit unterscheidet. Je mehr Straßen ich ziehe, um so freier bist du in deiner Wahl. Aber jede Straße ist ein Zwang, denn ich habe sie mit Schranken eingefaßt. Was aber nennst du Freiheit, wenn es keine Straßen gibt, zwischen denen du wählen kannst? Nennst du Freiheit das Recht, im Leeren umherzuirren? Sobald der Zwang eines Weges begründet wurde, steigert sich zugleich deine Freiheit.
Antoine de Saint-Exupéry. Weisheit
Denken funktioniert nur durch das Erkennen von Wahlmöglichkeiten, das ist das eigentlich Bedauerliche an der dem Menschen vorgegebenen Wesen, das damit in sich nicht nur die Entscheidung, sondern auch das Samenkorn der Ablehnung, Bedrohung und den Krieg als Keim trägt.
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Das ist richtig. Darüber habe ich auch schon öfter nachgedacht und frage mich, ob es anders möglich bzw. „denkbar“ ist, wenn der Mensch als freies Wesen existieren will. Man landet so leicht – denkend – in Antinomien.
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Gestern in Weltenburg gewesen. Die Benediktiner „wählen“ u.a. Ortsgebundenheit als eines ihrer Maxime.
Die strengen Regeln des Ordens verwundern doch sehr, aber auf geheimnisvolle Weise tun sie den Brüdern gut.
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Dort war ich auch mal vor vielen Jahren im Rahmen einer Donaufahrt von Regensburg aus. Ich kann mir schon vorstellen, dass es manche Menschen angenehm finden, nach Regeln zu leben, die sie nicht selbst zu verantworten haben. Sie müssen nicht „handeln“, sondern sich nur „verhalten“.
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