Für mich ist die Spirale ein Symbol des Lebens.
Ich glaube, die Spirale ist dort, wo die Materie aufhört zu sein und beginnt, etwas Lebendiges zu werden.
Meine Spirale ist keine geometrische Spirale, sie ist eine biologische Spirale, die nicht mit dem Zirkel nachgemessen werden kann. Sie hat Ausbuchtungen, Widerstände und Partikel in der Mitte und an den Rändern. Meine Spirale wächst vegetativ.
Friedensreich Hundertwasser (1928 – 2000)
Genau genommen handelt es sich auf dem Foto nicht um eine Spirale, sondern um eine Helix, bzw. Wendel). Denn eine Spirale verläuft um einen Punkt und nähert sich ihm oder entfernt sich von ihm je nach Betrachtung. Die Spirale ist im Unterschied zur Helix ein Gebilde in der Ebene, wie man es beispielsweise von der Rille eine Schallplatte kennt. Allerdings sorgt im vorliegenden Fall (Foto) die perspektivische Verkürzung dafür, dass die Windungen wie bei einer Spirale enger werden.
🙂 In diesem Fall eine plattgefahrene und wieder auseinandergezogene Kobra….. 😉
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…womit das Problem einer einigermaßen zutreffenden Metaphorik mit großer Deutlichkeit zum Ausdruck kommt.
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😉
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Die Ranken von Zaunrübe oder Passionsblume formen oft wunderbare Spiralen, auf der Suche nach einem Halt, vor allem, wenn sie keinen Halte-Punkt erreichen … Zur Beschreibung von als intellektuell empfundenen Begriffen gehört wohl tatsächlich oft mehr Mut, gegenständliche Beispiele zu benennen, als sie anschaulich zu finden, aus Angst, sie könnten zu einfach wirken und den Ansprüchen eines Gesprächs mit genau diesen Partnern nicht genügen.
Es geht, wie von Pessoa beschrieben, um weit mehr, als nur beschreibende Begrifflichkeiten zu finden, weil Emotionen wie Sehnsüchte und Bedürfnisse, Hemmungen und Ängste eine Rolle spielen, innerhalb derer sich das nach Worten suchende Denken ganz ähnlich bewegt wie die von mir als Beispiele genannten Ranken auf der Suche nach Halt, in dem Fall Akzeptanz.
Ein nichtbildliches, aber den meisten Menschen vertrautes Beispiel für solcheHemmung, etwas zu beschreiben, kann hier auch die „Sprachlosigkeit“ sein, die manche Menschen überkommt, wenn sie im Gesräch eine Fremdsprache anwenden sollen, von der sie im Prinzip ausreichende Kenntnisse hätten, um Freundlichkeit zu vermitteln, aber aus diffuser Angst vor Fehlern und Urteil nicht damit aus sich herauskommen – auch dieses Gefühl der Anforderung und des Unwohlseins gleicht nach meinem Empfinden einer solchen Spirale. Die sich erhebende Kobra gibt der Angst ein passendes Gesicht.
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Sowohl deine Beispiele – ich selbst bewundere immer die Suchbewegungen der Gurkenranken und die Befestigung durch eine umgekehrte drehende Spirale – finde ich sehr überzeugend. Auch deine Interpretation insbesondere am Beispiel der Hemmungen in einer Fremdsprache kann ich aus eigener Anschauung nachvollziehen. Vielen Dank für den Kommentar!
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Das freut mich. Danke, Joachim.
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🙂
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Genialer Pessoa:
Spirale als vertikale Kobra.
Umwerfende Definition!
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Ja, das hat mich auch sehr beeindruckt. Das Buch ist ohnehin eine Fundgrube.
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Oh jaaaa:
https://finbarsgift.wordpress.com/2015/03/18/14-487-aus-dem-buch-der-unruhe-pessoa/
LG vom Lu
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🙂
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Unten darf man sitzen, zu Fuß des Meisterwerks – es kann sein, daß das, was im Haus gezeigt wird, sich dem unterordnen muß, egal wie schmerzlich es sein mag :-).
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🙂
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