Als ich eine Scheibe heißen, gerösteten Brots auf ein rustikales Brettchen legte und nach kurzer Zeit zur Seite schob, sah ich erstaunt, dass es einen ziemlich feuchten Abdruck hinterlassen hatte.
Merkwürdig. Sollte das der Hitze ausgesetzte Brot nicht vielmehr noch trockener sein als vor dem Rösten?
Physik sei Dank ging alles mit rechten Dingen zu. Bei höherer Temperatur ist die maximale Feuchte (also die Konzentration von Wasserdampf in der Umgebung, die nicht überschritten werden kann, ohne dass der dann überschüssige Dampf kondensiert) größer als bei niedrigerer Temperatur.
Da das Brot Waser enthält, das bei der Erwärmung und auch noch danach teilweise verdampft kann man davon ausgehen, dass in unmittelbarer Nähe nahezu maximale Feuchte herrscht. Sobald das Brot abkühlt, und das passiert, wenn man es auf das auf Umgebungstemperatur befindliche Brettchen legt, wird die maximale Feuchte unterschritten. Man sagt auch, der Taupunkt werde unterschritten. Um die korrekten Verhältnisse wieder herzustellen, muss ein Teil des Dampfes verschwinden, also in flüssiges Wasser übergehen.
Das Ergebnis dieses Vorgangs sieht man dann auf dem Brettchen, das vom kondensierten Wasserdampf, also flüssigem Wasser benetzt wurde. Nach kurzer Zeit verdampft das Wasser, weil das Brettchen nach Wegnahme der warmen Brotscheibe wieder Teil der Umgebung mit wesentlich geringerer Feuchte geworden ist.
Ich gebe zu, dass die Erklärung ebenso kompliziert wirkt, wie das Phänomen überraschend ist.
Das Brötchen kann das Wasser nicht halten, wird also trockener.
Wenn Ton trocknet , geht ein grosser Teil des Wassers in die Luft. Er liegt meist auf Holz auf, das feucht wird.
Wichtig ist, dass der Ton allseitig gleich schwindet, daher breitet man Tücher auf dem Objekt aus, das schafft einen gemeinsamen Raum.
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Schön, dass du das Phänomen sogleich auf andere Situationen zu übertragen vermagst!
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Gar nicht so schwierig, hab sogar ich verstanden! Prima, dass du nun zurück bist und wieder unseren Blick für unseren Alltag schärfst… 🙂
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Ja, jetzt müsst ihr mich wieder ertragen! Aber ab und zu gibt es ja auch einige ästhetisch ansprechende Dinge. 😉
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Wir müssen gar nichts. Aber wir wollen… 🙂
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🙂
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Wenn Du die Alltagsphysik erklärst, erscheint sie gar nicht mehr so kompliziert! Danke dafür!🤗👌👍🙋♀️
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Das freut mich liebe, Babsi. Und jetzt werde ich mich ins Vergnügen stürzen, eure Beiträge anzuschauen, die ich in den letzten Tagen verpasst habe. LG, Joachim.
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So oft bemerkt, aber nie bedacht – danke!
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Ja, das ist typisch für Alltagsphänomene. Vieles ist selbstverständlich und eine physikalische Erklärung ist fast so etwas, wie Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen. Liebe Grüße, Joachim.
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