Die Sonne steht schon etwas tief und blendet mich. Zum Glück hält jetzt das Haus, auf das ich zugehe, die Sonne fern. Als ich eintrete, treten mir gleich zwei Schatten meiner selbst entgegen (linkes Foto). Wie kann das sein? Einerseits kommt die Sonne aus der entgegengesetzten Richtung und andererseits befinde ich mich in ihrem Schatten. Es sei denn – so erinnere ich mich an ein ähnliches Phänomen – in der Nähe befindet sich ein Gewässer, in dem die Sonne sich spiegelt und damit eine zusätzliche Lichtquelle hervorruft. Ich drehe mich um und werde gleich zweimal geblendet (rechtes Foto). Ich sehe zwar keinen See, der die Sonne spiegelnd reflektiert, sondern zwei blendende Fensterscheiben. Sie reflektieren das Sonnenlicht genau auf die Eingangstür des Hauses, das ich gerade im Begriff bin zu betreten. Da wegen der weiten Entfernung der Sonne ihr Licht nahezu parallel auf die Fensterscheiben fällt, kann normalerweise nur eine Scheibe genau im richtigen Winkel stehen. Schaut man genauer hin, so erkennt man jedoch, dass im vorliegenden Fall das untere Fenster zufällig auf Kipp steht. Der Winkel der Scheibe ist – zweiter Zufall – gerade so, dass beide reflektierten Lichtbündel sich nahezu im Bereich der Tür treffen und jedes einen Schatten von mir werfen. Zum Glück habe ich eine Kamera dabei, denn bereits nach zwei Minuten (warum wohl?) sind die beiden aufgehellten Flächen um eine Strecke von der Größe ihres eigenen Durchmessers nach schräg oben abgewandert.
Glück hat der Tüchtige/Aufmerksame/Kundige 🙂
Das „Schwert der Sonne“ fiel mir im Februar am Pfaffenteich in Schwerin um 17:00 nur deswegen auf, weil ich durch Dich durch diverse Artikel „vorgewarnt“ wurde. Die tiefstehende Sonne traf auf eine Fensterscheibe und diese war das Licht auf die leicht bewegte Wasseroberfläche.
LikeLike
Das finde ich natürlich toll und ich würde mich freuen, wenn du als nächstes über einen Doppelschatten berichten könntest. 🙂
LikeGefällt 1 Person
Toll. Solche Licht-Schatten-Effekte sind doch ein ständiges Knobeln und Verstehenwollen wert. Aber auch rein ästhetisch ist das Foto mit dem Doppelschatten eindrucksvoll genug.
LikeGefällt 1 Person
Es ist schon herrlich, was du alles so findest – 2 Schatten sind wohl sehr selten!
LikeGefällt 1 Person
Ich habe natütlich sofort an Peter Schlemihl gedacht. Der wäre mit dem zweiten Schatten aller Probleme ledig – und wir hätten ein schöne Geschichte weniger.
LikeLike
Da ist es doch gut, dass wir die Geschichte vom schattenlosen Schlemihl haben 😊!
LikeLike
🙂
LikeLike
Ja, selten sind sie auch.
LikeLike
Witziges Phänomen, gut gesehen und schnell genug reagiert
LikeGefällt 1 Person
Manchmal muss man in der Tat schnell sein. Ich merkte förmlich, wie die Schatten wegwanderten während ich meine Kamera herauskramte.
LikeLike
Echt genial!
Solche Fensterreflektionen gab es am Fichtelberg oft im Nebel oder Eisnebel, meist zusammen mit Eisnebelhalos, Glorien oder Nebelbogen. Hier mal zwei Beispiele:
https://forum.meteoros.de/download/file.php?id=12080
https://forum.meteoros.de/download/file.php?id=12079
LG Claudia
LikeGefällt 1 Person
In den wieder einmal sehr schönen Aufnahmen hat man gewissermaßen das „technische“ Äquivalent“ zu den Sonnenstrahlen, die durch die Blätterlücken der Bäume im Nebel erzeugt werden.
LikeLike
Hier noch eins mit Nebelbogen 🙂
https://forum.meteoros.de/download/file.php?id=12084
LikeGefällt 1 Person
Eine wahrhaft tolle Aufnahme!
LikeLike