So als wollte der verfaulende Baumstumpf sich vor dem vollständigen Verschwinden noch eine letzte Gracie gönnen, schmückt er sich mit einer zweistufigen Pilzkrone aus kunstvollen, konzentrisch ondulierenden Farbstreifen, Ton in Ton von Gelb über Grün ins Blaue changierend.
Anders herum könnte man auch sagen, der Pilz entfaltet hier seine ganze Schönheit, indem er verfaulendes Holz in kunstvolle Strukturen verwandelt.
Wenn ich es richtig sehe, handelt es sich bei dem Pilz um eine Schmetterlingstramete (Trametes versicolor, auch Coriolus versicolor oder Polyporus versicolor genannt). Sie ist zur Zeit bei uns in den Wäldern (Teutoburger Wald) zu finden.
Verschwenderisch ist die Natur, warum eigentlich?! 🙂
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Schön in Wort und Bild. Der Pilz, ein Verwandler, der Schmetterling, ein sich Verwandelnder…..
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Dank dir! Der Schmetterling schleppt in der Tat eine reichhaltige Metaphorik mit sich …
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wieso „schleppen“?
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Weil sie ihm anhängt: So wird u.a. der Flügelschlag des Schmetterlings für den Ausbruch von Tornados verantwortlich gemacht, er steht für die Metamorphose und oft überhaupt für den Wandel, er steht für das Schöne, das Zerbrechliche, das Überdauernde… usw. Das summiert sich, zumindest hat ein zartes Wesen wie der Schmetterling daran zu schleppen. 🙂
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so gesehen… dann hoffe ich, dass er nix von seiner großen Verantwortung weiß und weiter unbeschwert sein kurzes Leben durch die Lüfte taumelt, meinetwegen auch Tornados auslösend…
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…aber die Tornados bitte nicht bei uns 🙂
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Ein sehr schönes Bild, lieber Joachim, spannend daran finde ich, wie stark dieser Baumpilz die Holzstruktur nachahmt.
herzliche grüsse am späten Samstagnachmittag,
Ulli
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Ja, das stimmt, selbst die Ringe versucht er zu imitieren, auch wenn es eher Tages- als Jahresringe sind. Und man fragt sich, ob irgendein Wesen außer dem Menschen für die Schönheit empfänglich ist.
Herzliche Abendgrüße,
Joachim
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Eine gute Frage, die ich gerne weiterwirken lasse, die ja auch keine Antwort kennt und vielleicht auch gar nicht bedarf?!
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Ja, ich denke auch, das ist eine der Fragen, die man nur wirken lassen kann…
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und ich frage mich, ob irgendwelche geistreichen Wesen für die Schönheit verantwortlich sind – als ihre Erschaffer und Erschafferinnen.
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Da rührst du an die Grundfragen des Lebens überhaupt; allgemein anerkannte Antworten wird es wohl nicht geben. Dem Geheimnis des Alten werden wir mit Albert Einstein zu sprechen mit unseren Theorien und Vorstellungen kaum näherkommen.
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