Was sich hier sich als Holzstamm darstellt, ist es nur zum Teil, wie ein Blick aus einer etwas anderen Perspektive zeigt. Es ist ein alter Zaunpfahl verlängert durch seinen Schatten. Hätte man das sehen können? Vielleicht, wenn man die scheinbare Durchdringung des Schattens durch Gräser bemerkt hätte.
Ich selbst habe zunächst einen längeren Pfahl gesehen und bin erst auf das Phänomen aufmerksam geworden, als ich im Vorbeigehen aus dem Augenwinkel zu sehen vermeinte, wie der scheinbar solide Pfahl im oberen Drittel abknickte. Durch die Unwahrscheinlichkeit eines solchen Vorgangs alarmiert, schaute ich mir die Sache genauer an, lief vor und zurück, ließ den Pfahl mehrere Male knicken und befand das Ganze wert, fotografiert zu werden.
Als ich meine ursprüngliche Täuschung bemerkte und durch genaueres Hinsehen zur „Enttäuschung“ kam, wurde mir auch bewusst, dass die Aufklärung des Phänomen wirklich enttäuschend war. Wäre es nicht toll gewesen, etwas Irreales zu erleben und sei es nur ein massiver Pfahl der beim Vorübergehen lautlos zusammenknickt?
Das erinnert mich an die scheinbar aufwärts führende Straße, auf der das Auto vorwärtsrollt.
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Das erinnert mich wiederum an den kleinen Häwelmann, der mit seinem Bettchen als Gefährt den Mondstrahl hochfährt.
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Ach, von Theodor Storm ist das. Ich kannte den Häwelmann nicht 😦
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Das war zu meiner Kindheit Bettlektüre und Anlass für tiefschürfendes kindliches Phantasieren.
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Nee, besser nicht so was Irreales. Lieber ein handfester Schatten (wenn man so sagen darf) als ein unzuverlässiger Stab. 🙂
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mi vrai – mi faux: Schatten und Handfestigkeit können ununterscheidbar sein…
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