In einem kürzlich gesendeten Beitrag im Rahmen der Sendung mit der Maus wird für die Kinder erklärt, warum Seifenblasen weiß erscheinen, obwohl die einzelnen Blasen durchsichtig sind. Die Erklärung geht so, dass eine zunächst ebenfalls transparente Glasscheibe zertrümmert und zerbröselt wird, bis auch dieses Glasgranulat weiß aussieht. Ein Schulkind fragte mich daraufhin mit Recht: Und warum ist zerstoßenes Glas weiß? Um die Sache auf die Spitze zu treiben antwortete ich spaßeshalber: Das ist wie beim Seifenschaum, je kleiner die Bläschen, desto weißer erscheint der Schaum.
Natürlich kann man auf dieser Stufe der Konzeptualisierung ein unvertrautes Phänomen durch Analogie auf ein vertrautes zurückführen. So funktionieren viele einleuchtende Erklärungen. Aber sie müssen auch einleuchten, d.h. das Phänomen auf das das unbekannte zurückgeführt wird, muss wirklich vertraut und überzeugend sein.
In diesem Fall scheint mir gerade die „Weißheit“ des zerstoßenen Glases erklärungsbedürftiger als die des Seifenschaums.
Vielleicht hätte man andere Phänomene wie den aus winzigen (an sich durchsichtigen) Tropfen bestehenden Nebel mit hinzunehmen und darauf abstellen sollen, dass eine Zerlegung transparenter Medien in immer kleinere Einheiten dazu führt, das auftreffende Licht in alle Richtungen zu streuen und es auf diese Weise zu Weiß bzw. Grau mischen.
Im nebenstehenden Foto wird von außen ein Fenster „geputzt“ und von innen fotografiert 🙂 . Die trotz des abgewaschenen Schmutzes weißen Schaumbahnen werden gerade abgespült.
Ein anschaulicher Artikel. 🙂
LikeGefällt 2 Personen
Vielen Dank!
LikeGefällt 1 Person