Als ich (in einem Kaufhaus) in diese gläserne Schlucht blickte, schoss mir das Wort „Abwärtsspirale“ durch den Kopf und die mit diesem Begriff gegebenen negativen Konnotationen überlagerten sich über die an sich ästhetische ansprechende Konstruktion. Mir wurde einmal mehr bewusst, wie zufällige Assoziationen, die wie auch immer in bestimmten Situationen im Bewusstsein wabern, einen sinnlichen Eindruck verändern können. Das entdecke ich auch manchmal bei Kunstausstellungen. Aber wofür haben wir den kritischen Verstand, mit dem wir uns gegen solche (internen) Übergriffe zu wehren vermögen.
Deine Fotos sind immer das i-Tüpfelchen auf den visuellen Genüssen des Tages.
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Danke, liebe Gerda, das Kompliment kann ich angesichts deiner künstlerischen Hervorbringungen mehr als zurückgeben.
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Der „downward spiral“ begegnen wir doch fast täglich in unserem Denken, sei es im Klimageschehen oder auch beim Betrachten unserer begrenzten Lebenszeit. Wieso müsen wir uns dagegen wehren? Jedem Schönen kann auch ein Bedauern oder eine schlechte Erinnerung beiwohnen. Es gibt fast kein Objekt, das nicht für irgendjemand auch eine negative Konnotation mit sich tragen könnte.
Solch einen Schlund wie von Dir dargestellt und fotografiert gibt es auch auf der Zeil in Frankfurt, in einem Kaufhaus. Hatte ihn schon oft fotografiert.
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Für mich mischte sich jedenfalls das Negative des Schlunds in die Freude über den ästhetisch ansprechenden Anblick mit ein. Das kann man natürlich nachträglich wegrationalisieren, aber der erste Eindruck behält seine Wirkmächtigkeit…
Ich habe die Aufnahme übrigens in einem Berliner Kaufhaus gemacht.
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