Wie kommt der Schatten in den Schatten?
Erklärung des Rätselfotos des Monats Mai 2020
Frage: Was ist physikalisch interessant an diesem Blick in ein Schaufenster?
Antwort: Als ich an den Schaufenstern eines Modegeschäfts vorbeiging nahm ich aus dem Augenwinkel wahr, dass sich dort etwas in umgekehrter Richtung bewegte. Es hörte sofort auf, als ich stehenblieb und nach der Ursache für diese Bewegung suchte. Ich sah eine Schaufensterpuppe in einem überdimensionalen Folienspiegel abgebildet. Gleichzeitig sah ich mich selbst darin gespiegelt allerdings kopfstehend. Die Puppe und ich standen vor einem Hohlspiegel. Warum war sie „aufrichtig“ und ich „verkehrt“. Die Ursache für diesen Unterschied lag in der unterschiedlichen Entfernung vom Spiegel. Die Puppe befand sich innerhalb der einfachen Brennweite des Spiegels und wurde wie beim vergrößernden Schminkspiegel den Reflexionsgesetzen gemäß aufrecht abgebildet. Ich selbst befand mich weiter entfernt zwischen einfacher und doppelter Brennweite und wurde wie die Gebäude im Hintergrund auch kopfstehend abgebildet.
Schade, daß die Schaufensterpuppe nur ne Puppe ist, sie hat eine fantastische Haltung…
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Der Vorteil einer Puppe – sie kann ewig in dieser Haltung verharren.
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Hm, zwei Schatten, zwei Lichtquellen. Die erste (große), wahrscheinlich die Sonne, bestrahlt Dich und das Objekt von hinten, die beiden Schatten sind parallel. Dein zweiter Schatten müsste dann von einer anderen, schwächeren Lichtquelle stammen, vielleicht irgendwo schräg links ein das Licht spiegelnde Fenster oder so? Jedenfalls immer wieder spannend, diese Schatterei 🙂
Liebe Pfingstgrüße!
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Danke fürs Mitmachen! Du bist immer dicht dran an der Lösung oder wie heute sogar… naja, ich will möglichen anderen „Ratenden“ (eigentlich soll hier ja gerade nicht geraten, sondern überlegt werden) nicht das Vergnügen nehmen. Es ist ja noch ein Monat Zeit. Liebe Grüße und auch dir ein Frohes Restpfingsten, Joachim.
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Der zweite Schatten wird wohl von einem reflektierenden Fensterglas herrühren.
Die tiefstehende Sonne wirft den 1. Schatten, gleichzeitig strahlt sie ein Fenster an, daß seine Strahlen auch gegen dich wirft und für den 2ten , etwas lichtschwächeren Schatten sorgt.
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Danke, lieber Gerhard, das klingt gut. Fragt sich nur, wieso man einen Schatten in einem schon beschatteten Bereich überhaupt sehen kann…
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Wenn er unterschiedliche Stärke hat, schon.
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Richtig, doch wodurch könnte so ein Unterschied zustande kommen?
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Der eine Schatten durch die Sonne, der zweite durch eine reflektierende Glasfläche
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Ich denke, du meinst das Richtige: Der durch die Sonne hervorgerufene Schatten wird etwas aufgehellt durch das von der Glasscheibe reflektierte Licht, sodass der Schatten der durch dadurch auf die aufgehellte Stelle fällt sichtbar wird. Richtig?
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Um ehrlich zu sein, nein.
Ich hatte gestern Abend einen kleinen Test mit 2 Stehlampen gemacht und einen zweiten Schatten im ersten sichtbar gemacht. Vielleicht ist aber auch da deine Erklärung wirksam gewesen?!
D.h. ein Schatten hat grundsätzlich immer die gleiche Tonalität/Stärke?
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Schatten= Nichtlicht, also grundlegend tiefschwarz. Aber er mag ja auf eine Fläche treffen, die durch anderes erhellt ist.
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Dann versuche ich es noch einmal so herum: Da das vom Fenster reflektierte Licht bei weitem nicht so hell ist wie das direkte Sonnenlicht, kann es den durch die Sonne direkt hervorgerufenen Schatten nicht vollständig beseitigen, sondern nur etwas aufhellen. Diese Aufhellung wird durch die dazwischen befindliche Person wieder aufgehoben und dadurch sichtbar.
Wenn mehrere Lichtquellen im Spiel sind (auch wenn sie in diesem Fall auf Umwegen alle durch die Sonne hervorgerufen werden) gibt es Bereiche abgestufter Helligkeit, wobei die dunkleren im Vergleich zu den helleren als Schatten aufgefasst werden können.
Im Grunde ist das bereits bei normalen Schatten der Fall. Er ist zwar frei vom direkten Sonnenlicht, wird aber normalerweise vom weniger intensiven Himmelslicht erreicht. Ansonsten könnten wir uns „im Schatten“ gar nicht sehen.
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