Technische Objekte erkennt man oft daran, dass sie den geometrischen Idealgestalten wie zum Beispiel einer perfekten Vertikalität folgen. Eine Mauer hat senkrecht zu sein, eine Straßenlaterne ebenso. Natürlichen Objekten, wie zum Beispiel einem Baum, erlaubt man hingegen Abweichungen, was meist mit der Vorstellung einer minderen Perfektion verbunden wird.
Vergleicht man vor diesem Hintergrund die Laterne am Ufer eines Entwässerungsgrabens mit dem Baum an einer vergleichbaren Stelle, so sieht man, dass die Verhältnisse hier gerade umgekehrt zu sein scheinen. Die Laterne hat sich den durch natürliche Vorgänge bewirkten Verschiebungen des Bodens entsprechend nach hinten geneigt, während der Baum als lebende Struktur in der Lage ist, auf solche Änderungen in seiner Umwelt zu reagieren: Er bleibt vertikal, indem Kipptendenzen erkannt und durch geeignete Wachstumsvorgänge kompensiert werden.
Dass die Bäume wie andere Pflanzen auch, dem Licht entgegenstreben (Fototropismus) bedeutet noch nicht, dass sie auch vertikal nach oben wachsen müssen, denn das Licht kommt aus vielen Richtungen. Vielmehr richten sie sich noch stärker entgegen der Wirkung der Schwerkraft aus (negativer Geotropismus). Die „Wahrnehmung“ der Schwerkraft erfolgt in den Wurzeln, sie ist senkrecht nach unten gerichtet (Geotropismus). Daher wird ein Baum, der an einem Hang aufwächst (siehe Bild) dem ungeachtet senkrecht nach oben streben.
Dazu passt eine Entdeckung, die ich mal machte:
https://kopfundgestalt.com/2019/04/08/die-verdrehte-zwiebel/
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Ja, das hatte ich noch in Erinnerung. Ich wusste nur nicht mehr, dass das von dir war. So ein Missgeschick ist mir auch mal passiert, aber das hatte sich der Trieb ziemlich schnell um die Zwiebel herum entwickelt und war kaum ins Hintertreffen geraten. Das merkte ich erst bei der Ernte – es war eine richtige Zwiebel.
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