Einige Tautropfen auf dem Schilfblatt werden von der tiefstehenden Sonne unter großem Einfallswinkel getroffen. Das Licht wird durch diese flüssigen Linsen auf einen Brennfleck fokussiert. Dort wo das Licht infolgedessen fehlt, verhält sich der Tropfen wie ein undurchsichtiges Gebilde und ruft einen Schatten hervor. Dieser bietet dem Brennfleck einen idealen Hintergrund, indem er den Helligkeitskontrast steigert und den Brennfleck noch prägnanter erscheinen lässt.
Der Brennfleck ist so hell, dass er trotz der grünen Projektionsfläche des Blatts weiß erscheint – ein Überstrahlungseffekt. Alle Tropfen, ob groß oder klein, verhalten sich in derselben Weise – jeder hat seinen hellen und dunklen Schweif. Ein Hindernis in Form eines winzigen Körnchens innerhalb des großen Tropfens in der Mitte lenkt einen Teil des auf den Brennfleck zulaufenden Lichts so ab, dass zwei schmale Lichtstrahlen entstehen, die weit über den Brennfleck hinausreichen und in einem spitzen Winkel auseinanderlaufen. Jeder Tropfen spiegelt außerdem mehr oder weniger deutlich die Sonne, die unabhängig vom übrigen Lichtgeschehen der Position des Beobachters entsprechend auf der Oberfläche des Tropfens umgeben vom zarten Blau des reflektierten Himmels erscheint.
Ob die Brennflecken mit der Zeit ein Loch ins Blatt brennen?
Ich hatte irgendwo gelesen, dass das mit dem Verbrennen eine Mär ist.
Dann wird das auch so sein.
Im übrigen sage ich dem Körnchen danke für sein geniales Mitwirken 😃
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Das ist auch der Gegenstand meines Beitrags (https://hjschlichting.wordpress.com/2014/08/04/sonnenbrand-im-grunen/).
Dem Körnchen, bzw. den beiden kleinen Lichtstrahlen ist die Aufnahme zu verdanken.
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Gartenbesitzer wissen, nie bei praller Sonne gießen ( oder zumindest nicht auf die Blätter)…
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Aber genau das scheint nichts mit den Brennflecken durch die Sonne zu tun zu haben (https://hjschlichting.wordpress.com/2014/08/04/sonnenbrand-im-grunen/)
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Oh, dann bin ich falsch informiert. Das gehört wohl zu den geerbten Gartenregeln, die ich noch nie in Frage gestellt habe..
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Diese Regel hatte ich auch geerbt, bis ich sie dann irgendwann in Frage stellte… 😉
Ich denke, es geht uns mit vielen Dingen so, die wir seit Generationen übernehmen und die meist auch zumindest ein Körnchen Wahrheit enthalten.
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Der Effekt, den wir Wahrnehmen stützt ja die Theorie. Warum sollte man dann nachforschen?
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🙂
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