Was passiert hier?
Erklärung des Rätselfotos des Monats Juli 2020
Frage: Welche Naturphänomene sind auf dem Foto zu erkennen. In welche Himmelsrichtung blickt man?
Wir befinden uns auf der Kanareninsel Gran Canaria und blicken auf den westlichen Morgenhimmel. Der (nahezu) volle Mond ist noch nicht untergegangen und die ihm fast gegenüberliegende Sonne ist gerade aufgegangen. Obwohl man die Sonne nicht direkt sieht, macht sie sich an den hellen Flecken bemerkbar, die auf der Sanddüne schemenhaft zu erkennen sind (Zum Vergrößern auf das Foto klicken). Es handelt sich um Möwen, deren weißes Gefieder das „frontal“ einfallende Sonnenlicht diffus reflektiert.
Überraschend erscheinen auf den ersten Blick vielleicht die leicht rötliche Dämmerungsfärbung am Horizont und die nur schwach ausgebildeten und daher leicht zu übersehenden Strahlen, die perspektivisch verkürzt auf einen Punkt hinter der Sanddüne zu konvergieren scheinen. Dämmerungsstrahlen können es nicht sein, denn die wären am östlichen Himmel zu sehen – dort wo die Sonne aufgeht.
Wir haben es mit einem morgendlichen Gegendämmerungsszenario zu tun. Da das Rot der untergehenden Sonne auch den gegenüberliegenden Horizont erreicht, kann man bei günstigen Bedingungen (Streuteilchen in der Luft) auch dort eine wenn auch schwache Dämmerung erleben.
Und woher kommen die Strahlen? Die Dämmerungsstrahlen, die vom Sonnenlicht hervorgebracht werden, wenn es durch Wolkenlücken bricht, hören nicht einfach irgendwo auf. Sie „laufen“ im Prinzip über den gesamten Himmel und sind unter guten Bedingungen (vor allem bei einer leicht dunstigen Atmosphäre) auch noch am gegenüberliegenden – in diesem Fall – westlichen Himmel zu sehen. Insofern sind es auch Dämmerungsstrahlen – man spricht von Gegendämmerungsstrahlen.
Frage: Gäbe es eine Möglichkeit, dieses Szenario von einem Sonnenuntergang zu unterscheiden, wenn man die Kenntnis der landschaftlichen Gegebenheiten außer Acht ließe?
Ist das erste Bild wirklich Original, oder doch irgendwie bearbeitet?
Sieht für mich fantastisch aus, wie ein kleiner Sog in der Mitte des Sees, der diese Wellenform bildet und Spiegelung des Lichts.
Liebe Grüße von Hanne
Das Bild ist nur insofern bearbeitet, dass ich das Foto um 180° gedreht habe. In Wirklichkeit ist also ein „Antisogeffekt“ zu sehen, den wir allerdings wegen einer gewissen Vertrautheit gar nicht mehr wahrnehmen. Um auf bestimmte Effekte aufmerksam zu machen, muss man manchmal die Dinge von einer etwas anderen Seite betrachten. In Wirklichkeit müsste man sich vor dem See hinstellen, sich bücken und überkopf durch die Beine auf den See blicken, Handstand oder Kopfstand wäre eine andere Alternative – nur die kriege ich zumindest nicht mehr hin… Daher meine Hilfestellung mit dem Drehen des Bildes.
Liebe Grüße, Joachim
Das wirkt wie eine eingebettete Schale. Wunderbar, wenn Wasser so zu formen ist. Ein Gegenstück zur Landart 🙂
Das könnte man hinbekommen, wenn man wie mit dem Löffel in der Tasse einen großen Rührer einsetzte… 😉
Das Leuchtet ein 🙂
Ich glaube, das Bild ist die Spiegelung im See, in der Mitte sind die Wellen eines Springbrunnens und am Rand zu ist die Wasserfläche spiegelglatt, so dass sich die Bäume spiegeln.
Sehr originelle Antwort. Leider nicht korrekt. Aus den übrigen Kommentaren ging bereits hervor, dass das Foto auf dem Kopf steht, erst dadurch erscheinen die Spiegelungen richtig herum. Aber ansonsten gibt das Foto die Realität vor, wie sie aus Sicht des Fotoapparats nun einmal ist.
Wenn man die vorherigen Kommentare vorher liest, macht ja das Rätseln keinen Spaß mehr 😉
Das kann ich verstehen. Bei Rätselfragen, sind Kommentare oft „spielverderbend“.