Wer in diesen Tagen bei tiefstehender Sonne durch die Landschaft streift bekommt das was ihm ansonsten meist unangenehm klebend im Gesicht hängenbleibt oft in ästhetisch ansprechender Form in bunten Kästchen zu Gesicht. Es sind Spinnfäden im Gegenlicht, die durch die Sonnenstrahlen zum Irisieren gebracht werden und durch eine bewegungsbedingte Unschärfe größere Sichtbarkeit erlangen.
Beim Fotografieren bleibt diese Unschärfe in etwas anderer Form dadurch erhalten, dass die (automatische) Kamera ohnehin nicht auf das dünne Netz fokussiert, sondern auf auffälligere Strukturen. In diesem Fall sind des die im Sonnenlicht liegenden Holundersträucher im Hintergrund.
Wie an anderer Stelle ausgeführt, sehen wir hier keine Pigmentfarben, sondern Strukturfarben, in denen die Welleneigenschaften des Lichts zur Geltung kommen.
fantastisch!
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Danke!
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Das Fokussieren ist oft ein echter Glücksfall. Wenn Zeit bleibt oder das Insekt schon bekannt, dann stelle ich manuell scharf.
Was Netze betrifft: wenn man ein feuchtes Netzgewebe im Gras bei tiefstehender Sonne (im Rücken ) fotografiert, dann schillert dieses Gewebe bei kleinster Bewegung jeweils wunderbar anders.
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Wenn ich wirklich auf das Netz oder den Faden fokussieren will, dann halte ich immer einen Finger in die Nähe, fokussiere auf ihn, fixiere die Einstellung, ziehe den Finger zurück und löse aus.
Mit der Sonne im Rücken erhält man ganz andere Farben, die auch physikalisch anders zu erklären sind. Es handelt sich um Lichtbrechung (wie beim Regenbogen (siehe: https://hjschlichting.wordpress.com/2016/05/10/ein-spinnennetz-faengt-einen-regenbogen-ein/)). Bei den Farben die man im Gegenlicht sieht (wie auch in diesem Foto) sind es hingegen Strukturfarben (siehe Aufsatz, den ich dir gleich schicke).
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Zunächst einmal finde ich, dass dir hier ein bezauberndes Foto gelungen ist. Zusätzlich finde ich den Gedanken, dass physikalisch im Gegenlicht oder Auflicht die Kamera jeweils eine ganz andere Art von Farben erfasst, sehr aufregend. Du hast gerade meine Welt ein wenig vergrößert. Danke!
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Danke, liebe Ule! Ich freue mich natürlich, wenn auch die physikalische Botschaft ankommt. 😉
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