Als ich vor einiger Zeit diese Wolkenszenerie sah, fühlte ich mich in alten Zeiten, genauer in die 2. oder 3. Schulklasse zurückversetzt und mir ging sofort eine alte Melodie durch den Kopf und auch der Text ließ sich zumindest in Teilen rekonstruieren. Jedenfalls reichte es aus, um den vollständigen Text dieses Liedes im Internet aufzuspüren.
Das Lied wird dominiert durch die Passage, dass wir alle gemeinsam in das Himmelloch hineingehen.
Das muss mich wohl damals so aufgewühlt haben, dass es – wie sich hier zeigt – Jahrzehnte später noch virulent ist. Denn dazu hatte ich mehrere Fragen, die ich damals nicht zu fragen wagte. Beispielsweise war mir überhaupt nicht klar, wie dieses Loch im Himmel wohl aussehen würde. Auch die Art und Weise wie der Aufstieg gelingen könnte, blieb ein Rätsel: Musste man zum Aufstieg eine Leiter benutzen? Aber wer hat schon eine solche lange Leiter? Und wenn ja, wo würde man sie anlehnen? Und wäre das Ganze nicht sehr gefährlich?
Die Fragen sind nach wie vor ungelöst. Aber nun weiß ich wenigstens, wie das Himmelloch aussieht.
Ob ich damals bereits die physikalischen Probleme eines solchen extraterrestrischen Vorhabens sah? Einen jüngsten Versuch über eine Leiter in den Himmel zu kommen haben die beiden Künstler Johannes Brunner und Raimund Ritz mit ihrer Goldenen Leiter im Forum shopping Komplex in Duisburg geschaffen. Diese Leiter zeigt wie es gehen kann, kommt allerdings bei 54 m Höhe zu einem (vorläufigen?) Ende. Es ist wohl noch einige Fantasie gefordert, wie man endlich den Himmel erreicht…
Hier die ersten fünf Strophen des vollständigen Liedes
Der Fleischer mit der Fleischbank
der macht halt den Anfang
in das Himmelloch, in das Himmelloch
in das Himmelloch hinein
Ei, so gehn wir alle, all miteinander
in das Himmelloch
in das Himmelloch
in das Himmelloch hinein
Der Schneider mit dem Bügeleisen
der wird uns den Weg weisen
in das Himmelloch, in das Himmelloch
in das Himmelloch hinein.
Ei, so gehn wir alle . . . .
Der Schornsteinfeger mit der Leiter,
Der steiget immer weiter
in das Himmelloch, in das Himmelloch
in das Himmelloch hinein.
Ei, so gehn wir alle . . . .
Und der Schmied mit dem Hammer,
Und der Zimmermann mit der Klammer
Müssen auch mit, müssen auch mit
Müssen auch mit hinein.
Ei, so gehn wir alle . . . .
da sind sie nun also fast alle im Himmelsloch verschwunden und das Lied hat Recht behalten, nur „der Bürgermeister mit dem Landrat“ und „der Pfarrer mit dem gute Wille“ haben sich hier auf erden dauerhaft eingerichtet.
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Die sollen hier unten auch mal schön durchhalten. Notfalls können sie durchs Ozonloch entfleuchen. 😉
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Scheinbar is mei Comment gestern Nacht auch durchs Loch entschlüpft 😦
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Hier ist jedenfalls nichts angekommen.
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Tja…
Sinngemäss sagte ich, daß ja abgesehen von der letzten Strophe ein jeder gerne und mit Fleiss durchs Loch „geeilt“ ist, was dem Kind ja merkwürdig vorgekommen sein muss.
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Da ich noch eine lebhafte Erinnerung an das Lied habe und die Lehrer mit uns nie über die Liedtexte gesprochen haben, ist bei mir (aus heutiger Erinnerung) nur noch das Problem übrig geblieben, wie sie es denn wohl hingekriegt haben, da hoch zu kommen. Als Kind blendet man oft vieles aus, selbst wenn es der wichtigste Aspekt ist. Dieses Phänomen (Foto) vor Augen war plötzlich alles wieder da: der Klassenraum, in dem wir sangen, der Lehrer, die Tafel… Sehr erstaunlich, zumal es so abgrundmäßig unwichtig für mein Leben gewesen ist. Ich bin weder Priester noch Astronaut noch Verschwörungstheoretiker geworden.. 😉
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So unwichtig war es nicht. Woher kommen wir, wohin gehen wir…
Auch wie man zu seiner Profession kommt, ist manchmal Zufall. Das Arbeitsamt hatte mir damals dringend abgeraten, den Beruf zu ergreifen, den ich damals anstrebte.
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War es nicht Reiner Zimniks Lektro, der eine Treppe in den Himmel baute, indem er immer unten ein Stück wegnahm und oben ansetzte? Ich habe kein Buch zur Hand, und leider findet sich im Internet außer einem Wikipedia-Artikel nichts mehr von dem Brillenmännchen mit Dienstmütze.
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Die Figur des Lektro kenne ich zwar, aber den Zusammenhang mit dem merkwürdigen Himmelslochlied kenne ich nicht.
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Mit dem Lied gibt es sicher keinen Zusammenhang, aber mit der Treppe/Leiter, mit der man zu einem Loch im Himmel hinauf käme vielleicht. Sicher bin ich nicht. Es könnte auch eine andere Geschichte gewesen sein.
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Ich denke auch, dass es da Geschichten geben müsste, denn das Motiv kommt ja bereits in der Bibel in Form der Jacobsleiter vor. Im Bodemuseum (wenn ich mich recht erinnere) gibt es ein Gemälde eines Barockmalers, in der die Himmelsleiter dargestellt ist.
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Ich grübele, kann mich aber nicht genau auf die Geschichte besinnen. Wie auch immer – ich habe mit dem Lesen von Fabre begonnen. Schon die Schilderung des Schulzimmers ist wunderbar, der Kamin mit den Schlafnischen und „Fensterläden“, … Das wird in den nächsten Tagen meine „Himmelsleiter“, auf der ich zwischendurch allem anderen entfliehe.
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Ja, den Fabre habe ich auch sehr genossen. Es gibt übrigens ein Buch von Ulrike Draesner: Heimliche Helden, worin ein Kapitel über Fabre enthalten ist, das für mich auch sehr aufschlussreich war.
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Ich werde es mir merken. Zunächst aber liegen hier noch drei Bücher von Ortheil, auf die ich mich freue, und in den Regalen steht auch einiges, das gelesen oder wieder gelesen werden möchte. – Warum kommt man eigentlich als Rentner zu nichts? Ich habe früher immer geglaubt, wenn ich in Rente bin, wird mein Bücherkonsum meine finanziellen Mittel übersteigen. Die Gefahr besteht bisher nicht.
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Mir geht es ähnlich. Aber ist es nicht schön, dass wie bei so vielen Rentnern die Langeweile kein Thema ist?!
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Ja, ich langweile mich wirklich NIE.
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🙂
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Ich finde dieses Himmelstor schaut Österreich recht ähnlich – das Land der Seligen ;-). LG Hania
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Fragt sich nur von der Form des Lochs oder dessen Tiefe 😉
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