Zuerst waren da die frisch verlegten Fliesen, dann kam der Dreck, darüber legte sich ein nicht mehr benötigtes Blatt und schließlich versuchte der Schnee alles unter seinen weißen Teppich zu kehren. Der Versuch misslang, weil der Nachschub ausblieb.
Das Foto zeigt mit einem Blick und auf exemplarische Weise, was es heißt auf einer Erde zu leben, in der die Schwerkraft regiert. Alles was sich aufrichtet, hochfliegt oder sonstwie vom Boden zu erheben versucht, wird früher oder später auf diesen zurückkommen und sich flach legen. Am anschaulichsten erlebt man dies im Herbst, wenn die Blätter fallen. Die Blätter liegen nicht irgendwie auf dem Boden, sondern flach in Schichten als ob sie die dritte Dimension meiden würden. Nur durch äußere Einwirkungen können sie temporär erhoben werden.
Auch wenn ich jetzt etwa arg vorgreife, so droht doch letztlich allem eine schichtweise Versteinerung. Für die Geologen sind die versteinerten Schichten so etwas wie die Blätter im Buch der Erdgeschichte. Sie geben Aufschluss über längst vergangene Zeiten und erzählen spannende Geschichten darüber. Mir wird ganz anders zumute, wenn ich mir klarmache, dass hier wo ich wohne einst ein tropisches Meer an von Touristen unberührte Strände wogte… Aber das sind andere Ge-Schichten.
Was Du andeutest, ist, dass sich die Blätter aufgrund der Schwerkraft anschmiegen. Das kann doch nur sein, wenn sonst kaum eine Kraft mitwirkt.
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Das ist richtig. Aber immer nur vorübergehend. Letzlich bilden die Blätter eine Schicht. Ich beobachte das zur Zeit auf den Waldwegen, wo man auf den mehrlagigen Blätterschichten wie auf Watte geht.
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Eine interessante Beobachtung, der man gemeinhin keine weitere Bedeutung bei misst.
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Mich hat schon lange die Frage bewegt, warum Schichten, z.B. in Dünen, im Erdreich, bei Gebirgsauffaltungen und auch ganz profan bei herbstlichen Blättern so allgemein verbreitet sind. Diese Horizontalität verdankt sich letztlich der Vertikalität der Schwerkraft (wenn man sich auf überschaubare Gebiete beschränkt). Oder sollte man von der Vorherrschaft des Blätterteigs sprechen? 😉
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ja ja, lang lang ists her, murmelte die Eintagsfliege Menschheit…..(frei nach Ringelnatz: „ein ganzes Leben“)
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Ob die Menschheit überhaupt Spuren hinterlässt?
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Warum denn nicht? Alles hinterlässt Spuren. Sogar ein fallendes Blatt.
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Naja, ich dachte an das Immaterielle, auf das die Menschen doch so stolz sind.
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Ein harmloses Foto führt zu weitreichenden Gedanken. Wer heute seinen Bauplatz vorausschauend wählt, lebt eines Tages womöglich am Meer … wenn er dann überhaupt noch lebt, bei so weitreichenden Klimaänderungen.
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Manchmal fällt es mir schwer, harmlos zu blicken…
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Großes Wissen steht dem gedankenlosen Genuss leider oft im Wege.
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Aber auch Wissen bzw. der Erwerb von Wissen kann Genuss bereiten.
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Und wie! Ich bin lernsüchtig … schlimme und schöne Krankheit!
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Geht mir ähnlich. Neugier ist der Antrieb, wobei mich das „gier“ stört, weil es so negativ konnotiert ist.
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