Der Winter unternimmt immer mal wieder einen Versuch, Fuß zu fassen und sei es nur in Form von kleinen Eiskristallstrukturen, die eher an Spuren von Vogelfüßen erinnern als an Eis und Schnee.
Dennoch ist dieses Foto einer Fensterscheibe Zeugnis der fantastischen Metamorphose: Unsichtbarer Wasserdampf, der uns meist unmerklich umgibt, zeigt sich in weißen Kristallstrukturen, die das düstere Grau in Grau des Winters ästhetisch konterkarieren.
Die Verteilung der einzelnen Kristallbüschel richtet sich nach sogenannten Keimen, die auf der Glasfläche in Form von kleinen Staubpartikeln statistisch verteilt vorhanden sind. Denn aller Anfang ist schwer: Um vom dampfförmigen in den festen Zustand überzugehen benötigen die frei umherdriftenden Wassermoleküle einen Ausgangspunkt, an den sie andocken können. Dazu sind auch übrig gebliebene Spinnfäden willkommen. Die Eiskristalle verschaffen ihnen eine Sichtbarkeit in völlig neuem Gewand. Nach gelungenem Anfang docken die nachfolgenden Wassermoleküle bevorzugt an bereits bestehenden Kristallen an, sodass diese nach dem Prinzip: „Wer da hat dem wird gegeben“ ein zügiges Wachstum an den Tag legen.
zu schön!
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Danke!
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Blosses Glas eignet sich offenbar nicht zum Andocken
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Absolut keimfreies Glas würde erst bei einer sehr tiefen Temperatur als Andockmöglichkeit infrage kommen. Wenn ich mich recht erinnere würden erst bei einer Unterkühlung von unter -30 °C spontan Wassermoleküle in Eiskristalle übergehen.
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Erstaunliche Gesetzmässigkeiten! Ist dies der Anfang der Einblumen/Blätter?
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Nein, ob eher diese Reifkristalle oder Eisblumen an den Scheiben auftreten hängt von Temperatur und Feuchte ab. Eisblumen/Blätter und diese Reifnadeln sind die beiden Extreme zwischen denen viele Zwischenformen von Eiskristallen möglich sind.
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Danke, das fasziniert mich! Wir hatten vor ein paar Tagen Eisblumen auf den Autodächern, aber nur den 3 Autos vor der Tür, bei den anderen nicht… also ganz feine Schwankungen von Temperatur, Feuchte, Schmelzen, Frieren? So ganz wird man’s wohl nicht greifen können…?
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Das ist sehr gut beobachtet: Kleinste Unterschiede in den Bedingungen können zu völlig anderen Strukturen finden. Oft hängt es auch davon ab, ob und wie das Auto gewaschen wurde. Daher spielen zufällige Einflüsse eine große Rolle und man kann die einzelnen Strukturen nicht vorhersagen 😉
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Prima, Danke!
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🙂
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