Hier einmal wieder eine der Skulpturen, die ich mit Hilfe von Wind und Wellen am Strand geschaffen habe. Eine grobe Struktur aus dem Material, das ich hier am Strand vorfand, war der Ausgangspunkt. Alles andere überließ ich der nächsten Flut, die dann im Zusammenspiel mit dem auf- und ablaufenden Wasser diese naturschöne Skulptur hervorbrachte. Der Boden bestand aus mehreren Lagen weißen und schwarzen Sandes, die durch wechselnde Winde modelliert wurden (siehe früherer Beitrag). Durch Segregation der unterschiedlichen Sandkörner entstanden dann diese feinen hellen Bänder, die teilweise als Höhenlinien den dreidimensionalen Aufbau der Skulptur sichtbar machen.
Da die von mir vorbereitete Ausgangstruktur von den auf- und ablaufenden Wellen in mehreren unterschiedlichen Winkeln angeschnitten wurde, zeigt das Ergebnis ein derartig reichhaltiges Profil. Zum Vordergrund hin laufen vor allem die weißen Schichten zu faserigen Fäden aus, die leicht darüber hinwegtäuschen können, dass es sich „nur“ um Sand handelt. Aber was heißt „nur“?
Sein Gestaltreichtum ist „auch im Sand des Meeres unermeßlich den noch kein Linné nach seinen Gestalten geordnet hat“*
Eingerahmt wird die Skulptur durch teilweise stationäre, teilweise in stetem Wechsel begriffene Wasserwellen, die (auf dem Foto natürlich eingefroren) einen Eindruck von den leichten Strömungen des seichten Wassers vermitteln, die hier bei Ebbe nur noch von den größeren Wellen mit Nachschub versorgt werden.
* Georg Christoph Lichtenberg. -Schriften und Briefe. München 1980, S. 498
erinnert mich fast an einer zerbrochene Nike.
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Wo du es sagst, kommt mir auch das Bild der kopflosen Siegesgöttin aus dem Louvre in den Sinn. Ihre wallenden Gewänder sind hier im Wasser bereits etwas zerfasert…
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Strukturen, die sich vielfältig finden lassen, für diejenigen, die schauen, und für mich die Verbundenheit alles mit allem zeigt.
Lieber Joachim, wieder einmal ist es ein Genuss dein Bild zu betrachten und deinen Gedanken zu folgen.
Herzliche Grüße
Ulli
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Vielen Dank, liebe Ulli, die gestalterischen Kräfte der Natur, insbesondere des fließenden Wassers, haben es mir schon lange angetan. Hier sieht man einmal mehr, dass die Meereswellen am Strand mehr sind als auf- und ablaufendes Wasser. Auch dir herzliche Grüße und eine schönes Wochenende,
Joachim.
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Zu schön, wirkt fast wie mit weichem Bleistift oder Kreide gestaltet.
Die sanfte Bewegung des umgebenden Wassers ist deutlich zu spüren, gar nicht eingefroren, sondern noch ganz da, Joachim.
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Je nachdem, ob man die Sandskulptur dreidimensional oder zweidimensional erfährt, gehen einem in der Tat die künstlerischen Aktivitäten durch den Kopf, die zu dem Ergebnis geführt haben könnte. Das Zeichnerische, das du hier ansprichst hatte ich bislang noch nicht gesehen, erscheint mir aber sehr plausibel…
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Unglaublich! Wie das Bid 3-dimensional hervortritt. Es erinnert mich an Holz…
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In Wirklichkeit ist es das Foto einer Reflexion im Wasser.
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