Alles still! Es tanzt den Reigen
Mondenstrahl in Wald und Flur,
Und darüber thront das Schweigen
Und der Winterhimmel nur.
Alles still! Vergeblich lauschet
Man der Krähe heisrem Schrei.
Keiner Fichte Wipfel rauschet,
Und kein Bächlein summt vorbei.
Alles still! Die Dorfeshütten
Sind wie Gräber anzusehn,
Die, von Schnee bedeckt, inmitten
Eines weiten Friedhofs stehn.
Alles still! Nichts hör ich klopfen
Als mein Herze durch die Nacht –
Heiße Tränen niedertropfen
Auf die kalte Winterpracht.*
* Theodor Fontane (1819 – 1898)
Wunderbar!
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🙂
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Schön! Aber ich bin versucht zu fragen: wie wirkt es sich physikalisch aus, wenn Tränen auf Schnee fallen? Sie sind salzig, sie sind heiß – nicht gut für den Schnee.
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Wenn ich das gesagt hätte, hätte man mich als furchtbaren Reduktionisten angesehen. Aus deinem Mund ist es was anderes. Du hast recht, wenn die Träne groß genug, salzig genug und heiß genug wäre, würde sie sich durch den Schnee hindurchschmelzen wie nichts…
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Danke!
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🙂
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